Taxifahrer verhindert Übergabe von 30.000 Euro an falsche Polizisten

Falsche Polizisten forderten am Dienstag (20.7.2021) am Telefon eine 79-jährige Dortmunderin auf, ihnen 30.000 Euro Bargeld zu übergeben. Hintergrund sei ein schwerer Unfall der Tochter in Dortmund-Derne. Zahle die Seniorin die 30.000 Euro nicht, werde die schwer verletzte Tochter ins Gefängnis eingeliefert. Die 79-Jährige rief gegen 15 Uhr ein Taxi, um sich mit dem Geld in der Tasche zum angeblichen Unfallort in Derne fahren zu lassen. Sie informierte den Taxifahrer über den Grund der Fahrt. Der 36-jährige Dortmunder erkannte sofort die Betrugsabsicht der falschen Polizisten, unterbrach die Fahrt und verständigte die echte Polizei. Diese konnte sofort aufklären, dass falsche Polizisten einen Betrug ausführen wollten - zu einer Geldübergabe kam es schließlich nicht. "Man liest doch immer wieder in der Zeitung von dieser Masche", sagte der Taxifahrer der Polizei, "also habe ich auch sofort die 110 angerufen." Hinweise auf Betrugsfälle mit so hohen Geldsummen erhält die Polizei immer wieder auch von Bankangestellten, da diese von der Polizei über die Arbeitsweise der Tätergruppen informiert worden sind. Der Leiter des Kriminalkommissariats 14 der Dortmunder Polizei, Erster Kriminalhauptkommissar Dietmar Rumpf, freut sich über die schnelle Reaktion des aufmerksamen Taxifahrers: "Er hat die Übergabe des Geldes und damit eine Straftat verhindert. Sein Verhalten zeigt, dass jeder von uns als Zeuge mit so einer Situation konfrontiert werden und durch einen Anruf bei der Polizei die Tat auch verhindern kann. Der Fall ist auch ein Beispiel dafür, dass die Hinweise der Polizei zur Verhinderung solcher Straftaten ankommen." Und so können Sie falschen Polizisten das Handwerk legen: 1. Lassen Sie sich nicht von "Schockanrufen" mit verunglückten Kindern oder Enkelkindern oder anderen Szenarien einschüchtern: Die echte Polizei fordert sie niemals auf, hohe Bargeldbeträge abzuheben, um damit eine Haft o.ä. zu verhindern. 2. Die Täter arbeiten nicht nur mit erschreckenden Informationen, sondern bauen auch großen Zeitdruck auf, um ihre Opfer zu steuern - die beste Soforthilfe lautet: keine persönlichen Angaben preisgeben und sofort auflegen. 3. Wenn Sie unsicher sind: Bitten Sie Familienangehörige oder enge Vertraute um Hilfe oder wählen Sie den Polizei-Notruf 110. Wichtig: Die Polizei ruft Sie nicht mit der Rufnummer 110 im Telefondisplay zurück. 4. Häufig sind ältere Menschen die Zielscheibe von Trickbetrügern. Ziel der Polizei ist es, diese über die Maschen der Betrüger aufzuklären. Wir bitten jüngere Verwandte und Bekannte: Informieren auch Sie Seniorinnen und Senioren in Ihrer Familie und sprechen Sie offen über die Maschen der Betrüger. Berichten Sie von den Geschichten, die die Betrüger erzählen. 6. Löschen Sie Ihren Rufnummern-Eintrag im Telefonbuch - denn oft suchen die Täter über die Vornamen nach älteren Menschen. Sie befürchten, dann nicht mehr erreichbar zu sein? - Dann fragen Sie sich, wie oft Sie über einen Telefonbuch-Eintrag einen Anruf erhalten haben. 7. Sie erfahren - wie der Taxifahrer - von einem Betrugsversuch: Bitte helfen Sie mit, die Tat zu verhindern. Verständigen Sie die Polizei und unterstützen Sie die betroffene Person. 8. Eine weitere wichtige Botschaft der Polizei: Scham bzw. Schadenfreude sind fehl am Platz. "Wie kann man nur so dumm sein?" - diese Frage verbittet sich bei Opfern wie bei Außenstehenden. Trickbetrüger gehen perfide und mit hohem psychischem Druck vor. Ihre Opfer stammen aus allen Bildungsschichten. Schämen Sie sich nicht, sich mitzuteilen, wenn Sie Opfer eines Trickbetrugs geworden sind. Und andersherum: Urteilen Sie nicht über Menschen, die einen Trickbetrug erleben mussten. Sondern bieten Sie Ihre Unterstützung an. Haken Sie nach bei dem Verdacht, dass jemand in Ihrem Umfeld durch einen Trickbetrüger kontaktiert bzw. sogar schon bestohlen wurde. Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an: Polizei DortmundPeter BandermannTelefon: 0231-132-1023E-Mail: Peter.Bandermann@polizei.nrw.dehttps://dortmund.polizei.nrw/