Glück im Unglück – Zufall verhindert Erfolg eines Schockanrufs

Am Mittwoch (04.08.), gegen 15:15 Uhr, erhielt ein Korschenbroicher Ehepaar einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Er erzählte ihnen, die Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, und reichte das Telefon an eine Frau weiter, die sich weinend als Tochter ausgab. Danach schilderte er sehr eindrücklich, welche Folgen der Unfall für eine andere Frau und ihr ungeborenes Kind gehabt habe und dass die angebliche Unfallverursacherin nun der fahrlässigen Tötung angeklagt werde. Die Untersuchungshaft könne nur durch die Zahlung einer hohen Kaution abgewendet werden. Dies sei mit dem Staatsanwalt so abgesprochen, an den dann sogleich das Gespräch übergeben wurde. Das Ehepaar, beide Ende 60, war sehr in Sorge und beschloss, zur Bank zu fahren, um dort das nötige Bargeld zu holen. Dabei sollten sie das Telefonat mit dem "Anwalt" durchgehend aufrechterhalten, um in Kontakt zu bleiben. Bei der Bank angekommen, mussten sie feststellen, dass diese schon geschlossen hatte. Das Paar teilte dem vermeintlichen Staatsanwalt mit, dass sie nun direkt zur Staatsanwaltschaft fahren wollten, um alles weitere zu klären. Zu ihrer Überraschung wurde das Telefongespräch unmittelbar unterbrochen. Daraufhin fuhren sie zur nächsten Polizeiwache, um sich nach dem Unfall zu erkundigen - der sich zu ihrer Erleichterung als erfunden herausstellte. Da sie einmal da waren, erstatteten die beiden lebensälteren Korschenbroicher gleich Anzeige. Das Kriminalkommissariat 12 hat die weiteren Ermittlungen in diesem Betrugsfall übernommen, der nur durch Zufall im Versuch steckenblieb. Der Sachverhalt zeigt, wie geschickt Kriminelle vorgehen, indem sie etwa mit einem so genannten Schockanruf ihre Opfer unter Druck setzen. Durch eine dramatische Geschichte in Sorge um einen anderen Menschen, kommen viele der Angerufenen erst dann zum Nachdenken und Hinterfragen, wenn es längst zu spät ist. Aber: Je mehr Menschen die Tricks der Betrüger kennen, umso seltener haben diese Erfolg. Auch die Angehörigen sind gefragt: Sprechen Sie mit Ihren älteren Verwandten oder Bekannten über die Maschen der Kriminellen. Weitere Infos finden Sie auch im Internet: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern Rückfragen von Pressevertretern bitte an: Der Landrat desRhein-Kreises Neuss alsKreispolizeibehörde -Pressestelle-Jülicher Landstraße 17841464 NeussTelefon: 02131/300-14000 02131/300-14011 02131/300-14013 02131/300-14014Telefax: 02131/300-14009Mail: pressestelle.neuss@polizei.nrw.deWeb: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw