Falsche Polizisten im Stadtgebiet

Am Donnerstag, 12. August 2021, haben sich erneut "falsche Polizisten" bei Gelsenkirchenerinnen in Erle und Buer gemeldet. Bei einer 80-Jährigen in Buer klingelte vormittags das Telefon. Der vermeintliche Beamte erzählte der Frau, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Baby verstorben sei. Dabei konnte der Betrüger auch alle Daten des Sohnes korrekt benennen, inklusive dessen Nummernschildes. Schließlich wurde der Hörer an ihren angeblichen Sohn weitergereicht, der die Geschichte ebenfalls schluchzend bestätigte. Der Druck auf die Gelsenkirchenerin wurde permanent hoch gehalten. Der 80-Jährigen wurde als nächstes erklärt, dass ihr Sohn mehrere Jahre ins Gefängnis muss - es sei denn, sie kann eine Kaution von 60.000 Euro bezahlen. Die Gelsenkirchenerin wurde daraufhin von einem vermeintlichen Anwalt der Opferseite detailliert nach ihren Vermögensverhältnissen befragt, gleichzeitig wurde ihr mitgeteilt, dass nun auch die Mutter des Babys verstorben sei. Wenige Augenblicke später schellte es bereits an der Wohnungstür der Gelsenkirchenerin und eine vermeintliche Assistentin der Staatsanwaltschaft holte Geld und Schmuck ab. Damit gaben sich die Betrüger aber noch nicht zufrieden. Sie ließen die 80-Jährige zur Bank fahren, um weiteres Geld abzuheben. Sie dürfe allerdings nicht sagen, dass es sich um eine Kaution handele, sondern solle einen Auto-Kauf als Grund angeben. Damit wollten die Betrüger sicherstellen, dass die Bank-Mitarbeiter nicht misstrauisch werden. Glück im Unglück für die Frau, dass das Gespräch mit dem angeblichen Anwalt abbrach und dieser zuvor mit unterdrückter Nummer angerufen hatte. So rief die Gelsenkirchenerin ihren Sohn an und der Betrug flog auf, bevor noch weiterer Schaden entstehen konnte. Ein gleichgelagerter Betrugsversuch bei einer 95 Jahre alten Gelsenkirchenerin in Erle scheiterte, nachdem diese dem "falschen Polizisten" mitgeteilt hatte, dass sie keinerlei Wertgegenstände zu Hause habe. Der Betrüger legte daraufhin umgehend auf. Die Polizei Gelsenkirchen weist nochmals eindringlich darauf hin, dass wir Sie niemals anrufen und nach Ihren Vermögensverhältnissen befragen. Generell sollten Sie äußerst vorsichtig sein, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet. Legen Sie bei solchen Anrufen umgehend auf, kontaktieren Sie eigenständig Verwandte oder wählen Sie den polizeilichen Notruf unter der 110. Nicht jeder liest regelmäßig Zeitung, hört häufig Radio oder hat die Möglichkeit, sich in den sozialen Medien zu erkundigen. Die Polizei warnt die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener stetig vor der Gefahr, trotzdem kann nicht immer jeder erreicht werden. Deshalb bitten wir Sie um Unterstützung. Sensibilisieren Sie Ihre Großeltern, Eltern und Nachbarn immer und immer wieder, so dass Betrüger erst gar keine Chance haben! Rückfragen bitte an: Polizei GelsenkirchenStephan KnippTelefon: +49 (0) 209 365-2010 bis 2015E-Mail: pressestelle.gelsenkirchen@polizei.nrw.dehttps://gelsenkirchen.polizei.nrw