Thema Anlagebetrug
In Zeiten niedriger Zinsen sucht so mancher nach einer Anlagemöglichkeiten mit attraktiveren Renditen. Viele nutzen dazu auch das Internet, um sich über Möglichkeiten zu informieren. Doch ähnlich wie bei Fake-Shops tummeln sich dort auch Betrüger, die Ihr Geld nicht wie versprochen anlegen sondern einfach nur abkassieren wollen.
So ging es beispielsweise einer Frau aus Wiehl, die sich im Mai dieses Jahres auf eine Anzeige im Internet hin zu einem Investment in eine Kryptowährung entschloss. Nach einer anfänglichen Investition in Höhe von 270 Euro, die auf ein ausländisches Konto überwiesen werden mussten, meldete sich wenig später eine Mitarbeiterin der angeblichen Finanzanlagefirma und konnte die Wiehlerin zur Anlage von mehreren tausend Euro überreden. Die Anlage entwickelte sich scheinbar prächtig, doch der vereinbarte Rückzahlungstermin am 31. August verstrich, ohne dass auch nur ein Cent auf dem Konto der Wiehlerin einging. Da seitdem auch jeglicher Versuch einer Kontaktaufnahme fehlschlug, erstattete die Geschädigte nun eine Anzeige.
Ähnlich erging es einem Wipperfürther, der am Montag bei der Polizei Anzeige wegen Betruges erstattete. Auch er hatte zunächst 250 Euro auf ein Konto in Zypern überwiesen, die von einer Firma ebenfalls in Kryptowährung angelegt werden sollten. Anschließend erhielt er ein weiteres Anlageangebot der Firma, welches er für gut befand und weitere 5.000 Euro transferierte. Virtuell stieg das Vermögen des Wipperfürthers rasant an und befand sich schon jenseits der 30.000-Euro-Marke, als ihm ein weiteres Angebot für eine Investition über 10.000 Euro unterbreitet wurde. Als er diese Summe von den bereits erzielten Gewinnen begleichen wollte, wurde der Ton plötzlich harscher. Dies sei nicht möglich und eine Auszahlung sei nur möglich, wenn er weitere 10.000 Euro investiere. Nachdem der Wipperfürther nicht darauf einging, ist sein Ansprechpartner ebenfalls nicht mehr erreichbar. In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen Anlagebetrugs.
Wer einmal in die Fänge von Betrügern geraten ist, steht bei diesen offenbar ganz oben in der "Kundenliste". Einen besonders perfiden Fall zeigte in der vergangenen Woche ein Angehöriger eines 92-Jährigen an, der vor etwa drei Jahren auf Anlagebetrüger hereingefallen war und dabei einen hohen Geldbetrag verloren hatte. Im Mai dieses Jahres meldete sich dann ein Unbekannter und verkündete, dass seine Firma Betrugsopfern helfen und ein Teil des Geldes zurückholen könne. Voraussetzung sei allerdings die Übernahme von Gebühren und Auslagen, die im Voraus zu entrichten seien. In der Hoffnung, zumindest einen Teil des Verlustes ersetzt zu bekommen, ging der Geschädigte darauf ein - und wurde erneut betrogen: Der von dem Unbekannten angekündigte Erstattungsbetrag blieb aus.
Die Polizei rät, sich vor einer Investition ausgiebig über die Seriösität des Vertragspartners zu informieren. Ein schicker Internetauftritt allein reicht bei weitem nicht aus, wie die zuvor genannten Fälle belegen.
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