Zwei geglückte Trickanrufe in Greifswald / massiv Versuche im Landkreis MSE

Eine 80-jährige Deutsche ist in Greifswald auf einen Trickanrufer hereingefallen. Schaden: rund 3.500 Euro. Angeblich sei in Bulgarien auf ihren Namen ein Konto eröffnet worden. Der Anrufer gab vor, dass er von einer Sperrfirma sei und ihr nun helfen wolle, dieses Konto zu schließen. Dafür forderte er im ersten Telefonat rund 3.500 Euro per Überweisung. Dem kam die Geschädigte nach. Als der Betrüger erneut Geld forderte, fiel ihr der Betrug auf und sie erstattete Anzeige. Eine 84-Jährige in Greifswald wurde gestern ebenfalls Opfer. Die Deutsche hat nach einem Schockanruf, bei dem eine Kaution für die angeblich inhaftierte Tochter gefordert wurde, Schmuck und sonstige Wertsachen übergeben. Darunter waren traurigerweise auch Familienerbstücke. Die Übergabe erfolgte gestern gegen 16:30 Uhr an einen Mann, der akzentfrei Deutsch gesprochen haben soll und mit dem Fahrrad wieder abgefahren sei. Die Wertsachen hatten einen Gesamtwert von mehr als 15.000 Euro. Auch im Bereich des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte werden der Polizei aktuell massiv Trickanrufe gemeldet - vor allen in den Regionen Friedland, Woldegk, Burg Stargard, Neubrandenburg und Neustrelitz. Hierbei blieb es bisher bei Versuchen. In Burg Stargard etwa hatte eine 70-jährige Deutsche eine schluchzende Frau am Apparat. Sie fragte dann aktiv nach, ob es ihre Nichte sei. Das wurde bejaht. Auch dieser Seniorin wurde vorgegaukelt, dass die Nichte einen Unfall verursacht hätte. Ein angeblicher Polizist übernahm dann das Telefon und forderte von der Angerufenen eine fünfstellige Kaution für die Nichte. Die Frau reagierte souverän und sagte: "Machen Sie dann mal Ihre Arbeit und lassen Sie mich in Ruhe." Dann legte sie auf und informierte die echte Polizei. Genau richtig also! Erneut warnt die Polizei vor solchen Trickbetrugsmaschen. In Deutschland gibt es keine Kautionen. Angehörige können also gar nicht aus der Haft freigekauft werden. Wenn die echte Polizei über einen Unfall eines Angehörigen informiert, wird es nie Geldforderungen geben! Wer dennoch unsicher ist, ob den Angehörigen nicht doch etwas passiert ist, der sollte die echten Angehörigen selbst anrufen (auch selbst die Telefonnummer wählen). Im Zweifel: Polizei verständigen unter 110. Wir bitten auch insbesondere die regionalen Rundfunksender und Onlinemedien um zeitnahe Weitergabe einer Warnung vor diesen Trickanrufen. Rückfragen bitte an: Für Medienvertreter: Claudia Tupeit Pressestelle Polizeipräsidium Neubrandenburg Telefon: 0395/5582-2041 E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende: Polizeipräsidium Neubrandenburg Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst Telefon: 0395 5582 2223 E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de