Präventionsprojekt „Briefumschlag gegen Betrug“ – Jetzt auch im Landkreis Friesland
Ein weiterer Medieninhalt
Wie bereits berichtet, startet die Polizei Wilhelmshaven/Friesland in
diesem Monat das neue Präventionsprojekt "Briefumschlag gegen
Betrug".
Die Pressemitteilung finden Sie hier:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/5009810
Nach dem Start in Wilhelmshaven weiten Tanja Horst und Eugen
Schnettler, Präventionsbeauftragte der Polizeikommissariate Jever und
Varel, die Aktion rund um die neugestalteten Briefumschläge zum
Schutz potenzieller Betrugsopfer auf die Banken der Landkreise aus.
Dass das Thema nicht an Brisanz verliert, zeigen zwei aktuelle Fälle
aus Bockhorn und Zetel.
Anfang September erhielt eine 87-jährige Varelerin einen Anruf eines
angeblichen Bankmitarbeiters. Er erklärte ihr, dass ihr Geld nicht
mehr sicher auf ihrem Konto sei und empfahl ihr, einen hohen
Geldbetrag abzuheben und auf diese Weise zu sichern. Falls Nachfragen
der Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeitern kommen sollten, sollte die
Dame behaupten, dass sie das Geld für die Reparatur einer defekten
Heizung benötige.
Ein Bankmitarbeiter händigte der Dame zunächst lediglich 2.500 Euro
für die Reparatur ihrer Heizung aus, die sie anschließend tatsächlich
den Tätern übergab. Durch den Erfolg bestätigt, kontaktierten die
Täter die 87-Jährige erneut, was jedoch deren Tochter bemerkte und
sofort der Polizei meldete. Mithilfe der Tochter gelang es der
Polizei anschließend eine weitere Geldübergabe zu vereinbaren und den
Täter auf frischer Tat festzunehmen.
Ein weiterer Fall machte die Polizeibeamten der Polizeistation in
Zetel am vergangenen Freitag stutzig. Eine 69-jährige Frau erschien
völlig aufgelöst an der Dienststelle und gab an, dass sie von der
Kriminalpolizei angerufen worden sei. Die Polizistin am Telefon habe
ihr glaubhaft versichert, dass die Tochter der 69-Jährigen einen
tödlichen Verkehrsunfall in Köln verursacht habe und eine direkte
Inhaftierung nur gegen eine Kautionszahlung in Höhe von 48.000 Euro
abgewendet werden könne. Raffiniert an der Sache: Die Tochter der
Geschädigten wohnt tatsächlich in Köln.
Die Täter hatten im Hintergrund des Telefongesprächs sogar das Weinen
einer Frau inszeniert. Die 69-Jährige fuhr nach dem Anruf völlig
schockiert zur Bank und hob 48.000 Euro ab.
Erst als ein vermeintlicher Staatsanwalt das Angebot der 69-Jährigen
ausschlug, die Kaution direkt in Köln zu zahlen, sei die Geschädigte
skeptisch geworden. Stattdessen habe der Anrufer verlangt, dass sie
die Kaution in Wilhelmshaven übergeben solle, jedoch auf keinen Fall
die Polizei einschalten dürfe.
Zum Glück tat sie es doch!
Diese beiden Beispiele zeigen, dass die Täter fortwährend neue
Strategien entwickeln und durch ihre rhetorisch perfektionierten
Schockanrufe immer wieder Erfolg haben.
Die mit aufgedruckten Warnhinweisen versehenen Briefumschläge, die
bei den Banken für den Transport höherer Geldsummen ausliegen, sollen
potenzielle Betrugsopfer schützen.
Darüber hinaus suchen die Präventionsbeauftragten der Polizei das
Gespräch mit den Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeitern und
sensibilisieren diese in Bezug auf das Erkennen und den richtigen
Umgang mit möglichen Betrugsfällen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215