Schockanruf geht glimpflich aus | Versuchter Betrug

29.09.2021, PP Schwaben Süd/West Schockanruf geht glimpflich aus | Versuchter Betrug NEU-ULM. Erneut versuchten Betrüger, einen Mann telefonisch um seine Ersparnisse zu bringen, diesmal mit der Masche des sogenannten Schockanrufs. Erst ein Anruf bei einer „echten“ Behörde deckte den Betrugsversuch auf. Der Fall Am Dienstagmittag erhielt ein 79-jähriger Mann einen Anruf einer unbekannten Frau. Das Gespräch gab er an seine 48-jährige Tochter weiter, welche sich zu diesem Zeitpunkt bei ihm aufhielt. Anschließend wurde die Tochter an einen vermeintlichen Polizeibeamten weitergeleitet, welcher ihr erklärte, dass ihre Tochter einen Unfall verursacht hätte und nun ins Gefängnis komme. Mit der Zahlung einer Kaution in Höhe von 25.000 Euro an die Staatsanwaltschaft Ulm könne sie jedoch die Haftstrafe verhindern. Da die Geschädigte die Geschichte glaubte, hob sie den geforderten Geldbetrag ab. Bis die 48-Jährige wieder von der Bank zurückkehrte, hatte die bislang unbekannte Täterschaft das Telefonat beendet. Daher kontaktierte sie die Staatsanwaltschaft Ulm direkt über die veröffentlichte Behördennummer, schilderte den Sachverhalt und fragte nach dem Übergabeort des Geldes. Dort wurde sie dann auf den Betrug aufmerksam gemacht. Die Frau erstattete im Nachgang Anzeige bei der Polizei. Die weiteren Ermittlungen werden vom zuständigen Fachkommissariat der Kriminalpolizei Neu-Ulm geführt. Die Masche Diese sogenannten „Schockanrufe“ setzen darauf, die Opfer zu unüberlegten Handlungen aufgrund des erzeugten Schockmoments zu bewegen. Durch geschickte Gesprächsführung der Täter werden die Opfer psychisch unter Druck gesetzt und so zu unreflektierten Geldzahlungen gedrängt. Den Geschädigten wird vorgetäuscht, dass sich Verwandter oder naher Bekannter in einer Notlage oder Gefahr befände, die nur durch finanzielle Hilfe der Opfer abgewendet werden kann. Die Zahlen Im Bereich der Callcenterbetrüge sind die „Schockanrufe“ die am schnellsten steigende Masche. Im laufenden Jahr registrierte die Polizei bis Ende August im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Schwaben Süd/West bereits über 210 gemeldete Anrufe, dabei entstand ein Schaden von mehr als 220.000 Euro. Bislang verliefen 11 Anrufe für die Betrüger erfolgreich. Die Tipps der Polizei • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer der betroffene Angehörige ist, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen. • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen. • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen. (KPI Neu-Ulm) Medienkontakt: Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).