Kreis Wesel – Täter am Telefon: Falsche Polizisten und Co. / Polizei gibt nochmal Tipps gegen Telefonbetrüger
Im Augenblick schwappt wieder eine Welle von Trickbetrugsfällen über den Kreis Wesel. Die Täter geben sich am Telefon zum Beispiel als falscher Polizist, Handwerker oder Staatsanwalt aus. Dabei geht es immer nur darum: an das Geld der Leute zu kommen.
Die Bilanz dieser Woche im Kreis Wesel: zwei Fälle von falschen Polizisten, ein Fall von dubiosen Gewinnversprechen am Telefon und eine angebliche Spendensammlerin, die bei einem Hausbesuch Geld und Schmuck mitgenommen hatte. Insgesamt entstand dabei ein Schaden von mehr als 30.000 Euro. Dazu kommen viele Fälle von versuchten Trickbetrügern am Telefon, die zum Glück nicht erfolgreich waren. Die Anrufer haben richtigerweise gleich aufgelegt.
Besonders erfolgreich sind die Täter mit der Masche "Falscher Polizist". Mit teilweise völlig haarsträubenden Geschichten bringen die Täter die meist älteren Menschen dazu, viel Geld unter die Fußmatte zu legen oder es völlig fremden Personen zu übergeben. Alles im guten Glauben, ihr Geld sei jetzt sicher vor Einbrechern geschützt oder einem Verwandten werde damit geholfen. Viele ältere Menschen verlieren so ihr sauer gespartes Geld und schämen sich später, wenn der Schwindel auffliegt. Deshalb geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer aus.
Neben dem entstandenen Schaden stellt sich die Frage: Wie konnte es dazu kommen?
Die Täter "arbeiten" meist in Call-Centern im Ausland. Sie suchen sich Telefonnummern von Menschen heraus, die einen "älteren" Vornamen haben. Die Täter rufen dann ganze Straßenzüge der Reihe nach an. Wenn jemand auflegt, ist einfach der Nächste dran. So kann es dazu kommen, dass an bestimmten Tagen ganze Wellen über Stadtteile schwappen.
Die Anrufer sind rhetorisch gut geschult und setzten ihre Opfer am Telefon unter Druck.
In einem Fall in Wesel haben die Täter 16 Mal angerufen! Die Frau sollte Geld von der Bank abheben und es anschließend vor ihrem Haus ablegen. Die Täter haben die Frau auch vom Haus bis zur Bank am Handy begleitet. Das Gespräch dauerte knapp 90 Minuten. Es bestehen so gut wie keine Chancen, "verlorenes" Geld wiederzubekommen.
Dabei gibt es einfache Regeln, wie sich Menschen vor Betrügern schützen können.
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner, häufig ein angeblicher Polizist, Staatsanwalt oder Enkel, Geld von Ihnen fordert.
Die Polizei nimmt auch niemals Geld oder Schmuck in Verwahrung!
Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn zurück. Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.
Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110! Legen sie nach einem Gespräch immer auf und rufen dann selbstständig die "110" an. Lassen Sie sich nicht vom Anrufer zu seinem "Kollegen" weiter verbinden.
Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.
Für weitere Fragen, Anregungen und Tipps stehen die Mitarbeiter des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz in Wesel (Schillstraße 46, 46483 Wesel, Tel.: 0281 / 107 - 4420) kostenlos zur Verfügung.
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