Nordkirchen, K2/ Wild sucht neue Wohnungen: Unfallzahlen senken
Auf der K2 bei Nordkirchen hat die Polizei Coesfeld am Dienstag (26.10.21) Geschwindigkeitskontrollen auf Höhe des Bikertreffs durchgeführt. Zwischen 5 Uhr und 8 Uhr ging es in diesem Jahr zum dritten Mal um die Senkung der Wildunfallzahlen. Dazu gehöre es auch, mit angemessener Geschwindigkeit zu fahren, wie Thomas Eder, ranghöchster Polizist im Kreis, sagt.
Wie weitere Strecken im Kreis Coesfeld ist auch die K2 eine, auf der es vermehrt zu Wildunfällen kommt. In den vergangenen zwei Jahren kam es zu 30 Unfällen.
Selbst während der heutigen Kontrolle ereignete sich, ca. 500 Meter von der Kontrollstelle entfernt, ein Wildunfall. Dabei kam es zum Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Wildschwein. Glücklicherweise verletzte sich bei dem Unfall niemand. Im Zeitraum der Kontrolle kam es im Kreisgebiet insgesamt zu sieben Wildunfällen ohne verletzte Personen.
Bilanz der Kontrollstelle: 651 gemessene Fahrzeuge
59 Fahrzeugführerinnen und -führer
zu schnell
11 Ordnungswidrigkeitenanzeigen
48 Verwarngelder
Tagesschnellster war ein Autofahrer aus Lüdinghausen mit gemessenen 114 km/h. Abzüglich der Toleranz bleibt eine vorwerfbare Geschwindigkeitsüberschreitung von 40 km/h. Ab 41 km/h hätte er einen Monat auf sein Auto verzichten müssen.
Auf das Jahr gesehen gibt es im Oktober auffällig hohe Wildunfall-Zahlen. Thomas Eder erläutert, dass das Wild derzeit auf Wohnungssuche ist. "Die Felder sind geerntet. Dadurch sucht das Wild sich neue Unterkünfte und überquert dabei, häufiger als sonst, die Straßen." Am häufigsten passieren Unfälle der Morgendämmerung und am frühen Abend.
Polizeihauptkommissar Horst Harmelink war am Dienstag ebenfalls vor Ort. Er ist nicht nur Jäger, sondern hat alle Wildunfälle im Kreis Coesfeld in einer interaktiven Karte sichtbar gemacht.
Aus seiner langjährigen Polizeiarbeit weiß er, dass Wildunfälle meist weder für Mensch noch Tiere glimpflich enden. "Verletzte Tiere quälen sich oft bis zum Tode. Für den Fahrer eines Unfallfahrzeugs ist der Zusammenstoß mit Schäden, Schock und möglichen Verletzungen verbunden."
Um Wildunfälle zu reduzieren, braucht es verschiedene Akteure, die zusammenarbeiten, wie Thomas Eder sagt. "Erfolgversprechend sei daher nur ein Ansatz, der die Jägerschaft, die Landwirtschaft, die Straßenbaulastträger, die Forstwirtschaft, die Straßenverkehrs- und die Jagdbehörde sowie den Naturschutz mit ins Boot nimmt. Franz-Josef Schulze Thier von der Kreisjägerschaft Coesfeld begrüßt die Zusammenarbeit mit der Polizei und weiteren Akteuren. Er begleitete die Polizisten am Dienstagmorgen an der K2. "Wir haben hoffentlich Leute für das Thema sensibilisieren können."
Die Maßnahme soll bei allen Verkehrsteilnehmern im besten Fall auch eine Verhaltensänderung herbeiführen, wie Thomas Eder sagt.
Link zur Wildunfall-Karte von Kreis Coesfeld und Polizei: https://coesfeld.polizei.nrw/artikel/wildunfaelle-im-kreis-coesfeld
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