Genug Betrug: Falsche Polizisten und vermeintliche Enkel treiben weiterhin ihr Unwesen

Anrufe durch falsche Polizisten und vermeintliche Enkel bleiben weiterhin aktuell. In Rheinland-Pfalz konnten im Oktober dieses Jahres etwa 820 Callcenter-Betrugsfälle, davon 20 vollendete Taten, registriert werden. Vor kurzem schlugen falsche Polizisten im Raum Koblenz und Mayen zu und konnten ihre Opfer um einen jeweils sechsstelligen Betrag betrügen. Vorwiegend ältere Menschen werden als Opfer ausgewählt und mit ständig neuen Tricks und erfundenen Geschichten unter Druck gesetzt, um Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände zu erbeuten. Zudem werden die Betrugsmaschen vereinzelt an die Corona-Pandemie angepasst. Hierbei werden finanzielle Sorgen und Ängste um die Gesundheit von Angehörigen schamlos ausgenutzt. Die erste Kontaktaufnahme verläuft über das Telefon. Die Betrüger geben sich dabei als Amtsperson, oft als Polizeibeamte aus. Häufig nutzen die Straftäter eine spezielle Technik, die auf dem Telefondisplay der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder der örtlichen Polizeidienststelle anzeigt. Unter einem Vorwand wie beispielsweise, die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, glaubwürdig zu vermitteln, dass Geld und Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsse alles in Sicherheit gebracht werden und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt werden, der vorbeikäme. Beim Enkeltrick geben sich die Täter als Verwandter, Enkel oder guter Bekannter aus. Rhetorisch geschickt wird eine ausgeklügelte Geschichte erzählt, um das Vertrauen der meist älteren Menschen zu gewinnen. Hierbei wird eine finanzielle Notlage, wie beispielsweise eine Notoperation, eine Infektion mit dem Corona-Virus, der Kauf einer Immobilie oder eines Autos vorgetäuscht. Die Situation wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Der angebliche Enkel gibt an, dass jemand anderes das Geld abholen komme, da er selbst verhindert sei. Außer den hier geschilderten Maschen, gibt es zahlreiche weitere Variationen, wie die Betrüger versuchen, an Geld zu kommen. Zum Teil werden Betrugsmaschen wie der Enkeltrick und "Falsche Polizisten" kombiniert. Bei Geldforderungen sollten Sie in jedem Fall hellhörig werden. Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geben Tipps, wie Sie sich und Ihre Angehörigen vor den Betrügereien schützen können. - Legen Sie den Hörer auf! Das ist nicht unhöflich. - Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. - Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte! - Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht!" oder ähnlichen Formulierungen meldet, ohne sich selbst namentlich vorzustellen. - Nutzen Sie nicht die Rückwahltaste! Geben Sie bei Rückfragen an die Polizei die Telefonnummer der örtlichen Dienststelle selbst über die Tasten ein. - Erstatten Sie Anzeige, falls Sie Opfer geworden sind! - Im Notfall wählen Sie die 110, Notruf Polizei!Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/praevention/kriminalpraevention/aktuelle-betrugsmasche-falsche-polizeibeamte/ https://www.youtube.com/watch?v=84ugug_ZYZ0 https://www.youtube.com/watch?v=gwMr8RxYh38 https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/ Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz Pressestelle Telefon: 06131-65-2009/-2053 Fax: 06131-65-2125 E-Mail: LKA.presse@polizei.rlp.de