Kaufangebot für Lexikotheken – Polizei warnt erneut vor Betrugsmasche

GUNZENHAUSEN. (1599) Immer wieder werden Fälle einer Betrugsmasche bei der Kriminalpolizei Ansbach angezeigt, bei der älteren Menschen ein unverhältnismäßig hohes Kaufangebot für ihre Bertelsmann Lexikothek unterbreitet wird. Die Polizei warnt zur Vorsicht bei diesen vermeintlich lukrativen Angeboten. Demnach werden vornehmlich Besitzer der Bertelsmann Lexikothek von Mitarbeitern verschiedener, angeblicher Nachfolgefirmen aufgesucht, um ihnen lukrative Verkaufsangebote für ihre Sammlung zu unterbreiten. Die Bücher seien angeblich im Wert stark gestiegen, oder es existiere bereits ein Interessent dafür, der bereit ist, enorme Summen zu bezahlen. Um eine weitere Wertsteigerung der Sammlung zu erreichen, sollen die Betroffenen aber den Nachdruck einer "mittelalterlichen Schrift" als Faksimile, oft zu Preisen im unteren fünfstelligen Eurobereich, zukaufen. Dafür werden zum Teil auch noch vor Ort Finanzierungen zu überhöhten Zinsen angeboten oder vermittelt. Betroffene, die tatsächliches Interesse am Verkauf ihrer Sammlung zeigen und bereits den ersten Nachdruck erworben haben, werden dann oft zum Spielball weiterer Vertreter anderer Firmen. Diese präsentieren wiederum neue Kaufinteressenten mit höheren Angeboten für die vorhandene Sammlung. Auch hier, wie nicht anders zu erwarten, müssen natürlich vor dem Verkauf nochmals "wertvolle Faksimile" zugekauft werden. Vor dem versprochenen Verkauf ihrer Sammlung werden dann von den Senioren überteuerte Bücher im mittleren fünfstelligen Bereich angekauft. Abschließend unterschreiben die Geschädigten noch eine verklausulierte Erklärung, dass es nie irgendwelche Versprechungen gegeben habe. Am Ende bleiben die Betroffenen auf den neu dazugekauften und völlig überteuerten Büchern, ihrer Lexikothek und zum Teil auf Finanzierungen zu überhöhten Zinsen sitzen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass im Zeitalter vom Internet und Wikipedia Lexikotheken einen enormen Wertverlust erfahren haben, wohingegen die angebotenen „Faksimile“ nur einen Bruchteil dessen Wert sind, für die sie gekauft werden sollen. Die Kriminalpolizei rät, sich auf keine Besuchstermine einzulassen und gegebenenfalls die Polizei von den Kontaktaufnahmen zu informieren. Erstellt durch: Rainer Seebauer