W Handwerker überwältigen mutmaßliche Trickbetrügerin – Gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei Wuppertal
Gestern Morgen versuchten Trickbetrüger von einer Seniorin in
Wuppertal-Elberfeld Geld und Wertgegenstände zu ergaunern. Zwei
zufällig anwesende Handwerker konnten dabei eine Tatverdächtige
festhalten.
Unbekannte meldeten sich gestern Vormittag (25.11.2021) telefonisch
bei einer 81-Jahre alten Frau aus Wuppertal und gaben sich als
Mitarbeiter von Staatsanwaltschaft und Polizei aus. Angeblich habe
die Tochter der alten Dame einen schweren Verkehrsunfall mit
Personenschaden verursacht und es stünde die Untersuchungshaft an.
Gegen eine hohe Kaution könne aber von dem Vollzug der
Untersuchungshaft Abstand genommen werden. Die Kaution könne in
Sachwerten geleistet werden und eine in der Nähe befindliche
Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft würde gleich erscheinen und die
Wertsachen entgegen nehmen. Untermalt wurde das Gespräch mit dem
Weinen der angeblichen Tochter im Hintergrund. Die von der Situation
vollkommen überrumpelte Geschädigte glaubte die Geschichte und packte
sämtliche im Haus befindliche Wertsachen in zwei Taschen. Wenig
später erschien eine Frau und holte die Taschen ab, die einen
Gesamtwert von knapp 300.000,-EUR hatten. Als die Geschädigte von der
Frau einen Dienstausweis sehen wollte entwickelte sich eine
lautstarke Auseinandersetzung, die von zwei zufällig in der Nähe
befindlichen Handwerkern bemerkt wurde. Als die Frau mit der Beute
die Flucht antrat setzten die Handwerker ihr nach und hielten sie
fest. Die Beschuldigte wurde anschließend durch hinzugerufene
Polizeibeamte vorläufig festgenommen und die Tatbeute sichergestellt.
Die 35-Jährige Tatverdächtige wird heute auf Antrag der
Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt, mit dem Ziel, sie in
der Untersuchungshaft unterzubringen. Für den Fall einer Verurteilung
droht ihr eine erhebliche Freiheitsstrafe.
Achtung!
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer als Vertreter von Polizei,
Krankenhaus, Staatsanwaltschaft oder anderen öffentlichen Stellen
ausgeben und dramatische Notlagen schildern. Man sollte sich nie
ausfragen lassen und auflegen, sobald der Anrufer Geld oder
Wertsachen fordert.
Suchen Sie sich nach einem solchen Anruf selber die entsprechende
Telefonnummer (Telefonbuch/ Auskunft) heraus und rufen erst dann
unter dieser Nummer zurück. Auch sollte man sich vergewissern, ob es
sich bei einem Anrufer tatsächlich um einen Verwandten handelt. Sie
sollten den Angehörigen unter der ihnen bekannten Telefonnummer
zurückrufen und sich den Sachverhalt bestätigen lassen.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
Falls der Verdacht eines Telefonbetrugs bestehen sollte, melden Sie
sich unter der Notrufnummer (-110) der Polizei. Wichtig: Beenden Sie
dafür zwingend das laufende Telefonat und wählen sie die
Notrufnummer. Rückfragen bitte an:
Staatsanwaltschaft Wuppertal
Herr Oberstaatsanwalt
Wolf-Tilman Baumert
0202/5748-410