Explosion durch Missbrauch von Deodorant: 18-Jährige verbrennt sich schwer

SULZBACH-ROSENBERG, LKR. AMBERG-SULZBACH. Gestern Abend kam es in einer Wohnung in Sulzbach-Rosenberg zu einer Explosion. Eine junge Frau erlitt dadurch schwerste Verletzungen. Offenbar hatte sie versucht, sich mit Deodorant in einen Rauschzustand zu versetzen und sich danach eine Zigarette angezündet. Am Donnerstag, 2. Dezember 2021, gegen 23.15 Uhr, wurden Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte in einer Sulzbach-Rosenberger Wohnung gerufen. Dort soll es zu einer Explosion oder Verpuffung gekommen sein. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte eine 18-Jährige im Badzimmer erhebliche Mengen Deodorant ausgesprüht, um sich offenbar in einen Rauschzustand zu versetzen. Anschließend zündete sie sich eine Zigarette an, wodurch es zu einer massiven Explosion kam. In der Folge gingen mehrere Scheiben zu Bruch und mehrere Türen wurden aus der Verankerung gerissen. Die Frau erlitt schwerste Verbrennungen und musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. Nach aktuellem Kenntnisstand befindet sie sich nicht in Lebensgefahr. Ein in der Wohnung anwesendes Kleinkind blieb glücklicherweise unverletzt. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeiinspektion Amberg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Amberg geführt. Es besteht der Anfangsverdacht einer Straftat des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Der Sachschaden wird vorläufig auf etwa 40.000 Euro geschätzt. Die Polizei warnt eindringlich vor den (gesundheitlichen) Gefahren, die durch das Inhalieren von nicht dazu bestimmten Stoffen entstehen können. Insbesondere Kinder und Jugendliche konsumieren Schnüffelstoffe als Drogen. Dadurch kann es zu akuten Vergiftungen und damit verbunden auch zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Hintergrundinfos zu „Schnüffelstoffen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-s/schnueffelstoffe/ Hilfe und Beratung Allein die Warnung vor dem Konsum von Drogen, bloße Informationen über die davon ausgehenden Gefahren oder gar abschreckende Darstellungen sind keine ausreichende Vorbeugung gegen Drogengefährdung. Es gibt jedoch eine Reihe von Anlauf- und Beratungsstellen, die Ihnen bei der Beantwortung von Fragen behilflich sein können und bei denen Sie Rat und Hilfe finden. Diese Stellen beraten kostenlos und arbeiten nicht mit der Polizei zusammen - den Betroffenen droht dort also keine Strafverfolgung. Oft kommt es darauf an, Verhaltensweisen, die Signale für einen Drogenkonsum sein können, zu erkennen und ohne Zögern darauf zu reagieren. Beratungsstellen können Ihnen bei der Bewältigung dieser Aufgabe helfen. Eine Auswahl an Anlaufstellen haben wir Ihnen hier zusammengestellt: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.bzga.de www.drugcom.de Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) www.dhs.de Deutscher Caritasverband e.V. www.caritas.de Gesamtverband für Suchthilfe e.V. (GVS), Fachverband der Diakonie Deutschland www.sucht.org Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter und suchtkranker Söhne und Töchter e.V. (BVEK) www.bvek.org