Stillstand für den Spediteur: Prüfdienst der Autobahnpolizei erkennt technisch manipulierte Lkw-Technik
Lfd. Nr.: 1346
Mit technischen Eingriffen versuchen international arbeitende Spediteure, die Bord- und Motorelektronik ihrer Zugmaschinen zu beeinflussen. Bei Kontrollen durch den Prüfdienst der Autobahnpolizei fallen diese Transporter immer wieder auf. Nicht nur mit Verstößen gegen gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten:
Bei einem Einsatz am Dienstag (7.12.2021) fiel der Polizei auf der Autobahn 2 in Richtung Hannover eine Zugmaschine auf. Bei der technischen Kontrolle auf dem Parkplatz Kolberg bei Bönen entdeckte der Prüfdienst, dass das Motorsteuergerät umprogrammiert wurde. Das wiederum führte zur Abschaltung der Abgasreinigung.
Nach der Überprüfung mit eigener Diagnosetechnik leitete die Polizei den Lkw in eine Fachwerkstatt, die den Fehler bestätigte und weitere Mängel protokollierte.
Die Konsequenzen für den Transportunternehmer: Die Polizei stellte das Motorsteuergerät sicher und forderte Sicherheitsleistungen: Der Unternehmer selbst mit Firmensitz in Polen musste 15.753,50 Euro zahlen. Der Lkw-Fahrer 900 Euro. Eine Weiterfahrt mit dem Sattelzug untersagte die Polizei. Erlaubt ist die Weiterfahrt erst dann, wenn u.a. ein neues Motorsteuergerät eingebaut ist und die Abgasreinigung wieder funktioniert. Die Reparaturkosten liegen geschätzt bei bis zu 8000 Euro.
Damit hat die Polizei dem Unternehmer mal eben die "Tour vermasselt".
Folgen kann die Kontrolle der auf Lkw-Technik spezialisierten Prüfgruppe der Autobahnpolizei auch nachträglich noch für die Mautberechnung haben. Da der Lkw durch die Umprogrammierung den Euro-6-Standard nicht mehr erfüllt und auf Euro 0 zurückgefallen ist, dürfte - je nach Strecke - eine hohe Nachzahlung fällig werden.
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Polizei Dortmund
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