Zunächst harmloser Online-Flirt führt zu Erpressung
WEIDEN I.D.OPF. Ein Mann lernte online eine Frau kennen und baute vermeintlich eine Beziehung zu ihr auf. Nach einem intimen Videochat wurde er jedoch erpresst. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Ein 34-jähriger Mann hat über eine Single-Seite auf einer Online-Plattform vermeintlich eine bislang unbekannte Dame kennengelernt. Anfangs bestand zwischen den beiden über mehrere Tage nur Kontakt mittels Textnachrichten. Nachdem die beiden immer vertrauter miteinander geworden sind, ist es zum Videochat der beiden gekommen. Auch die Videochats wurden intimer und die Unbekannte forderte den jungen Mann schließlich zu sexuellen Handlungen vor laufender Kamera auf. Der Mann hat sich darauf eingelassen und wurde prompt von der Unbekannten damit erpresst, das Video an Freunde und Bekannte von ihm weiterzuleiten, falls er ihr nicht einen niedrigen vierstelligen Bargeldbetrag überweise. Darauf ließ sich der Mann wiederum nicht ein.
Die Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. hat die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei gibt Tipps wie man sich vor „sexueller Erpressung“ schützen kann:
Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen.
Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
Im Zweifel: kleben Sie die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, vor allem dann, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.
Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.
Falls Sie bereits Opfer einer Erpressung sind:
Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Kontaktieren Sie den Betreiber der Seite und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden.
Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
Sichern Sie die Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot.