Falsche Polizisten fordern 70.000 Euro Kaution – Betrug dank Bankmitarbeitern aufgeflogen

(mb) Die Polizei warnt: Die massive Welle von Betrugsversuchen am Telefon dauert an! Meistens suchen die Täter ältere Menschen als Opfer. Die Spitze war am Donnerstag eine kriminelle Kautionsforderung von 70.000 Euro. Am späten Nachmittag ging der Anruf bei einem 85-jährigen Paderborner ein. Der Anrufer stellte sich als Kriminalbeamter vor und konfrontierte den Senior mit der Behauptung, sein Sohn habe bei einem Verkehrsunfall eine andere Person getötet. Wenn nicht bis 17.15 Uhr 70.000 Euro zum Amtsgericht Paderborn gebracht würden, müsse der Sohn in ein Gefängnis. Ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft würde das Geld vor Gerichtsgebäude in Empfang nehmen. Der falsche Polizist gab den Hörer weiter und eine jüngere, männliche Stimme gab sich als der Sohn aus. Dieser bestätigte den Sachverhalt und die Forderung nach 70.000 Euro, die sofort von der Bank abgehoben werden müssten. Die Männer redeten ohne Unterlass auf das Opfer ein. Der durch die schockierende Nachricht verängstigte Senior musste das Telefonat auf dem Weg zur Bank mit seinem Handy weiterführen. Er fuhr zur Bank und wollte das Geld abheben. Der Bankmitarbeiter vermutete sofort einen Betrug und rief den echten Sohn des Senioren an. Damit flog der Betrug noch rechtzeitig auf. Der Sohn verständigte die Polizei, die eine Strafanzeige aufnahm. Bereits am Morgen war in Büren ein ähnlicher Betrugsversuch durch einen Bankmitarbeiter aufgedeckt worden. Opfer in diesem Fall eine 67-jährige Frau, deren Tochter angeblich einen Jungen totgefahren habe. Beim Anruf der falschen Polizisten wurde der Hörer an die bitterlich weinende "Tochter" weitergegeben. In diesem Fall solle die Kaution 22.000 Euro betragen. Als das Opfer bei der Bank anrief, um die Abhebung der Summe zu klären, riet der Bankmitarbeiter der Frau, besser die Polizei zu verständigen. Die Seniorin rief dann selbst bei der Polizei an. Im anschließenden Telefonat mit ihrer Tochter, war schnell klar, dass diese keineswegs in einen Unfall verwickelt war. In Salzkotten erstattete eine 63-Jährige nachmittags Anzeige wegen eines Betrugsversuchs, bei dem die Täter behauptet hatten, sie habe in einem Gewinnspiel gewonnen. In einem zweiten Anruf erfragten die Betrüger die Bankdaten des Opfers. Die Frau wurde misstrauisch und versuchte einen Rückruf. Da ging niemand ran. Sofort sperrte die Frau ihre Konten, um kriminelle Abbuchungen zu verhindern. Bei der Polizei meldeten sich am Donnerstag weitere vermeintliche Opfer von Schockanrufen falscher Polizisten. Sie hatten die Betrugsversuche sofort durchschaut und die Täter abblitzen lassen. Ein mulmiges Gefühl bleibt auch dann zurück, so die Erfahrung von Betroffenen. Die Polizei warnt: Egal von wem oder aus welchem Grund Geldforderungen am Telefon gestellt werden - legen Sie ohne weiter nachzufragen auf und gehen Sie niemals darauf ein. Wenden Sie sich umgehend an die Polizei oder eine vertraute Person. Angehörige, Freunde oder Bekannte sind aufgefordert, die älteren Menschen über die Maschen der Kriminellen aufzuklären und sich als Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Gute Tipps, wie sich Seniorinnen und Senioren schützen können, sind im Internet auf https://paderborn.polizei.nrw/artikel/achtung-betrueger-am-telefon zusammengefasst. Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222