Bundespolizeidirektion München: Festnahme nach Bedrohung mit Messer / Bundespolizei sucht nach weiteren Zeugen
Am frühen Samstagabend (18. Dezember) nahm die Bundespolizei einen 54-jährigen Wohnsitzlosen fest, der im Ostbahnhof Reisenden mit einem Messer gedroht hatte. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.
Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG informierte die Bundespolizei über eine flüchtige Person mit einem Messer am Gleis 1 des Münchner Ostbahnhofs. Ermittlungen ergaben, dass ein 54-jähriger Deutscher gegen 18:30 Uhr ohne die erforderliche Mund-Nase-Bedeckung, dafür mit gezücktem Klappmesser in eine am Gleis 1 stehenden S-Bahn (S6, Fahrtrichtung Tutzing) eingestiegen war. Unmittelbar nach dem Zustieg setzte er sich und äußerte lautstark schreiend - ohne dabei jemanden bestimmten anzusprechen: Wer mich jetzt blöd anmacht, weil ich keine Maske habe, den steche ich ab.
Nach Zeugenaussagen soll der 54-Jährige einem Unbekannten, der in der S-Bahn in seiner Nähe stand oder saß gedroht haben, ihm die Kehle aufzuschlitzen. Mehrere Fahrgäste entfernten sich weg von dem Mann bzw. verließen die S-Bahn. Als eine Durchsage erfolgte, der Zug könne wegen einer technischen Störung nicht weiterfahren, verließ der 54-Jährige, zusammen mit anderen Reisenden, die S-Bahn und entfernte sich in den Ostbahnhof in Richtung U-Bahn. Dort konnte er durch mehrere Beamte der Bundespolizei gestellt und festgenommen werden. Bei der Durchsuchung des 54-Jährigen konnte ein Klappmesser mit 8cm Klingenlänge sowie ein Tierabwehrspray aufgefunden und sichergestellt werden.
Der Wohnsitzlose war schon einige Stunden zuvor gegen 16:20 Uhr am Münchner Hauptbahnhof wegen einer Bedrohung gegenüber einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn Sicherheit polizeilich in Erscheinung getreten. Als er aufgefordert wurde, den Hauptbahnhof zu verlassen. beleidigte er den Security-Angestellten zunächst und drohte ihm im weiteren Verlauf Pfeffer ins Gesicht zu sprühen. Zudem drohte er dem Bahnmitarbeiter, wenn er ihn privat sehe, mit Schlägen. Da der Angesprochene und dessen Personalien den DB-Beschäftigten bekannt war, stellten sie erst im Nachgang bei der Bundespolizei Strafanzeige. Dabei war es zu diesem Zeitpunkt zu keinem polizeilichen Kontakt mit dem 54-Jährigen gekommen.
Nach Rücksprache ordnete der Staatsanwaltschaft für den nicht alkoholisierten gelernten Kunst- und Bauglaser eine Vorführung vor dem Haftrichter für den heutigen Sonntag an. Der gebürtige Tegernseer war in den vergangenen Monaten schon mehrfach wegen geringfügiger Straftaten polizeilich in Erscheinung getreten und erst am 25. Oktober nach 4-monatiger Haft entlassen worden. Nun ermittelt die Bundespolizei gegen den Wohnsitzlosen wegen Beleidigung und Bedrohung sowie wegen des Verdachts der Belästigung der Allgemeinheit. Zudem wird der Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz (nicht getragene FFP-2 Maske) an die zuständigen Behörden weitergeleitet.
Zur Tatzeit bestand ein hohes Reisendenaufkommen, sowohl am Bahnsteig als auch in der S-Bahn.
Die Bundespolizei sucht nach weiteren Zeugen oder gar Geschädigten, die sachdienliche Angaben zu dem Vorfall in der am Gleis 1 stehenden S-Bahn (S6, Richtung Tutzing) machen können; insbesondere nach dem Mann, dem mit dem "Aufschlitzen der Kehle" gedroht haben soll.
Vielleicht hatten Reisende zudem bereits am Nachmittag bzw. unmittelbar vor dem Vorfall in der S-Bahn, wegen der fehlenden Mund-Nase-Bedeckung im Haupt- oder Ostbahnhof Kontakt und den Mann deswegen angesprochen. Der Mann war mit dunkelblauer Jeans, schwarzer Daunen-Kapuzenjacke, schwarzen Schuhen und schwarzer Baseball-Cap auffällig dunkel bekleidet.
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