Vorsicht Schockanrufe – bitte sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen!
(CK) - Am Mittwochnachmittag (29.12.) meldeten sich bislang unbekannte Täter telefonisch bei mehreren Menschen in Bad Lippspringe und Bad Wünnenberg.
Der Anrufer gab sich als Polizist aus und schockierte die Angerufenen mit der Information, dass ein naher Verwandter angeblich in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt wäre und nur durch Zahlung einer hohen Geldsumme der Untersuchungshaft entgehen könne.
Bevor es in diesen Fall zu Schlimmeren kam, machte die Angerufenen alles richtig:
Sie beendete sofort das Gespräch und informierte die Polizei.
Vorfälle dieser Art häufen sich leider in jüngster Vergangenheit.
Die Betrüger rufen oft bei älteren Menschen an und manipulieren ihre Opfer in stundenlangen Telefonaten. Sie geben sich als Polizisten, Richter oder Staatsanwälte aus, erzählen ihnen immer wieder andere Geschichten - in dem festen Vorsatz, die Angerufenen zutiefst zu schockieren, zu verunsichern und schließlich dazu zu bewegen, Geld und Wertgegenstände herauszugeben.
Dabei sind der Fantasie der Täter keine Grenzen gesetzt. Zur Zeit häuft sich die angebliche Verwicklung enger Familienangehörige in tödliche Verkehrsunfälle.
In allen Fällen fordern die Täter die Opfer auf, Wertgegenstände und Bargeld zum Schutz des Familienangehörigen an einen "Kollegen" zu übergeben.
Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, solle das Opfer mit niemandem über den Vorfall reden.
Mit geschickter Gesprächsführung bringen die Täter die Opfer dazu, ihr gesamtes Barvermögen und mitunter sogar den Inhalt von Bankschließfächern nach Hause zu holen. Dort holt dann ein vermeintlicher Polizeibeamter Geld und Wertgegenstände ab.
Die Täter agieren häufig aus "Callcentern" im Ausland. Sie nutzen das sogenannte "Call-ID-Spoofing". Dies ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert, es entsteht der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei. So ist es möglich, Telefonnummern im Display erscheinen zu lassen, die "110" lauten, oder denen von Polizeiwachen ähnlich sehen, wie zum Beispiel 05251-30600.
Bei einem Anruf der echten Polizei erscheint jedoch niemals die Rufnummer 110 im Telefondisplay!
Wenn Sie Anrufe dieser Art bekommen, legen Sie sofort auf und beenden Sie das Gespräch.
Geben Sie keinesfalls Geld, Schmuck oder sensible Daten heraus!
Geben Sie keine Informationen dahingehend an Fremde, die Ihre Gewohnheiten, Arbeitszeiten, Anzahl der Familienmitglieder, Heimkehrzeiten oder gar Geheimnummern oder Kennwörter aller Art erfragen.
Rufen Sie sofort die Polizei über den Polizeiruf 110, wenn Sie sich bedrängt fühlen oder Sie bestohlen wurden.
Reden Sie auch über die Anrufe mit älteren Familienangehörigen und Bekannten, um die Betrugsmasche der falschen Polizisten bekannt zu machen und mögliche Verhaltensmaßnahmen im Vorfeld festzulegen.
Wir beraten Sie dazu gerne kostenlos!
Wenn Sie unsicher sind, ob es sich bei dem Anrufer um einen richtigen Polizeibeamten handelt, lassen Sie sich seinen Namen geben.
Rufen Sie dann bei Ihrer Polizei im Kreis Paderborn an, Telefon 05251 306-0. Wir helfen Ihnen gerne!
Jeder "echte" Polizeibeamte hat Verständnis für diese Vorsichtsmaßnahme!
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