Bottrop/ Betrug in letzter Minute vereitelt
Ein aufmerksamer Bankmitarbeiter hat in Bottrop verhindert, dass eine 78-jährige Frau viel Geld an Betrüger übergibt. Die Bottroperin war am Freitagmittag angerufen worden - der Mann am Telefon gab sich als Polizeibeamter aus, im weiteren Verlauf des Gesprächs leitete er dann an einen vermeintlichen Staatsanwalt weiter. Die Masche der Anrufer war nicht neu: Sie erzählten der Frau, ein naher Angehöriger - in diesem Fall der Lebensgefährte - habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Damit der Mann nicht für längere Zeit ins Gefängnis müsse, solle sie eine Kaution zahlen. Sie wurde nach ihrem Vermögen befragt und machte sich dann direkt auf den Weg zur Bank. Der aufmerksame Mitarbeiter der Bank schöpfte Verdacht, weil die Frau so viel Geld abheben wollte und fragte vorsichtig nach. Daraufhin erzählte sie von dem Anruf und der Bankmitarbeiter rief die Polizei. So konnte der Betrug verhindert werden.
In Castrop-Rauxel waren dagegen Betrüger erfolgreich: Im Stadtteil Obercastrop wurde am Montag eine 86-jährige Frau hereingelegt. Sie bekam einen Anruf eines vermeintlichen Sparkassenmitarbeiters. Er gab vor, auf ihrem Konto seien verdächtige "Bewegungen" festgestellt worden. Aus diesem Grund käme gleich die Polizei vorbei, die ihre EC-Karte abholen werde. Im Anschluss meldete sich die angebliche Polizei telefonisch bei der Seniorin. Eine männliche Stimme erklärte, dass gleich eine Beamtin in zivil vorbei kommen würde. In diesem Moment klingelt es bereits an der Tür und die Frau übergab - wie vereinbart - ihre EC-Karte samt PIN-Nummer und etwas Bargeld an die Unbekannte. Wenig später informierte die 86-Jährige ihren Schwiegersohn, der dann auch die Polizei alarmierte und die Bankkarte sperren ließ. Allerdings war es da schon zu spät: Die Betrüger hatten bereits Geld abgehoben. Die falsche Polizeibeamtin, die an der Haustür erschien, konnte wie folgt beschrieben werden: ca. 1,60m groß, untersetzt, dunkle Haare, OP-Maske.
Solche und ähnliche Betrugsfälle und Betrugsversuche kommen immer wieder vor. Opfer sind oftmals (ältere) Menschen. Die Maschen der Betrüger sind unterschiedlich und die Täter selbst oft erfinderisch. Mal ist es der "Schockanruf", mal falsche Polizeibeamte, die vor angeblichen Einbrechern warnen. Um sich zu schützen, gibt die Polizei unter anderem diese Tipps:
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
Hinterfagen Sie die Situation.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht
erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der echte
Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen (Schmuck u.ä.) an
unbekannte Personen. Grundsätzlich gilt: Die Polizei holt an
ihrer Haustür kein Geld oder ECab.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter 110.Im Kampf gegen Betrüger und zum Schutz der Seniorinnen und Senioren setzt die Polizei auch auf die Mitarbeit von Angehörigen. Dazu trägt das Projekt "Next Generation" bei. Weitere Infos gibt es hier:
https://recklinghausen.polizei.nrw/artikel/projekt-next-generation-zum-schutz-von-seniorinnen-und-senioren
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Pressestelle
Annette Achenbach
Telefon: 02361 55 1033
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
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