Polizei erhält in der Prävention von Betrugsmaschen Unterstützung durch Dortmunder Geldinstitute
Lfd. Nr.: 0096
Nicht selten sind es die Orte, an denen in letzter Sekunde noch ein Betrugsfall vereitelt werden kann. Egal ob falsche Polizisten am Werk sind oder Enkeltrickbetrüger: Sind die potenziellen Opfer drauf und dran den Betrügern ihr Erspartes zu übergeben, muss häufig ein letzter Gang erfolgen. Der zum Geldinstitut. Um eine große Bargeldsumme vom Konto abzuheben. Bereits jetzt leisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier wichtige Präventionsarbeit. Nun steht ihnen bei der Commerzbank, der Sparkasse und der Volksbank in Dortmund dafür ein weiteres "Werkzeug" zur Verfügung.
Die drei Dortmunder Geldinstitute arbeiten mittlerweile alle mit speziellen Umschlägen für die Ausgabe größerer Geldsummen. Diese sollen als Ergänzung dienen zu den geschickt geführten Kundengesprächen, die bis jetzt schon viele Betrugstaten im letzten Moment verhindert haben. Weil Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bei größeren Geldsummen, die Seniorinnen oder Senioren abheben wollten, mit viel Fingerspitzengefühl genauer nachfragten. Doch die Polizei weiß: Häufig ahnen die Täter genau das und leiten ihre Opfer im Gespräch an, sich so zu verhalten, dass die Bankmitarbeiter keinen Verdacht schöpfen und die Polizei informieren können. In diesen Fällen sollen die Umschläge die Präventionsarbeit "im Stillen" weiterführen.
Aus diesem Grund sind die Umschläge mit Fragen und Handlungsempfehlungen für die potenziellen Betrugsopfer bedruckt. Sie sind so aufgebaut, dass sie nicht nur auf Betrugsmaschen wie den falschen Polizisten oder den Enkeltrick abzielen. Auch Gewinnversprechen am Telefon oder Schockanrufe sind mit einbezogen. Mehrere einfache Fragen sind auf dem Umschlag zu lesen: wie zum Beispiel "Wurden Sie angerufen?", "Sollen Sie das Geld noch heute übergeben?" oder "Wurde Ihnen verboten, über den Grund der Abhebung zu sprechen?". Es folgt eine klare Aufforderung: "Können Sie zwei oder mehr Fragen mit JA beantworten? Wenden Sie sich an die Polizei."
Der Umschlag wird mittlerweile von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bankinstitute in allen Filialen bei größeren Abhebungen standardmäßig verwendet - vor allem bei älteren Kundinnen und Kunden. Die Hoffnung: Sollte sich ein potenzielles Betrugsopfer - weil es unter Druck gesetzt wurde oder gar aus Scham - einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin des Geldinstitutes nicht öffnen wollen, hilft der Umschlag vielleicht doch bei der Entscheidung, die Polizei einzuschalten.
Kriminalhauptkommissar Markus Schettke, Experte aus dem Kommissariat für Vorbeugung bei der Polizei Dortmund, freut sich über die Unterstützung: "Wir setzen als Polizei an vielen verschiedenen Stellen an, um diesen miesen Betrügern das Handwerk zu legen. Dabei bin ich froh über jeden einzelnen Kooperationspartner. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Banken stehen dabei für mich mit an vorderster Front und können mit Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl viel bewegen."
"Dass besonders ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger Opfer von Betrügern werden, schockiert uns immer wieder. Deshalb unterstützen wir als Dortmunder Volksbank die wichtige Arbeit der Polizei aus voller Überzeugung. Zusätzlich schulen wir unsere Mitarbeitenden regelmäßig und versuchen so, das Schlimmste in sprichwörtlich 'letzter Sekunde' zu verhindern. Die Umschläge mit Fragen und Handlungsempfehlungen sind dabei ein wichtiges Hilfsmittel", erklärt dazu Thomas Kirmse, Leiter Marktbereich Dortmund bei der Volksbank.
Marc Schawohl, Serviceleiter der Commerzbank Dortmund, ergänzt: "Wir sehen es als unsere Pflicht, gerade unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger für dieses Thema zu sensibilisieren und sie vor dem Verlust ihres Ersparten zu schützen. Das ist uns in den letzten Monaten schon mehrfach gelungen." Und auch Jeffrey Schulz, Marktbereichsleiter bei der Sparkasse, betont: "Kriminelle werden leider immer skrupelloser, um an das Geld unserer Kundinnen und Kunden zu kommen. Durch regelmäßige Schulungen sensibilisieren wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon seit vielen Jahren für dieses Thema. Die Umschläge stellen nun einen weiteren Baustein in unserer Betrugsprävention dar."
Sie möchten mehr dazu erfahren, wie Sie sich und gerade ältere Menschen in Ihrem Umfeld vor derartigen Betrugsmaschen schützen können? Dann nehmen Sie die Angebote unserer Experten aus dem Kommissariat für Vorbeugung wahr. In Pandemie-Zeiten geht das telefonisch oder digital: Jeden Dienstag bieten die Präventionsexperten Markus Schettke und Indra Naskar seit Beginn des Jahres von 11 bis 12 Uhr eine Telefon-Sprechstunde rund um das Thema Sicherheit im Alter an. Nummer: 0231/132-7953. Achtung: Anzeigen oder Beschwerden kommen weiter über die gewohnten Wege zu uns, dies ist in der Sprechstunde nicht möglich!
Hinzu kommt an jedem ersten Donnerstag im Monat ein Online-Vortrag der beiden zum Thema "1320 aktuell - Sicher leben in Dortmund und Lünen". Der nächste findet am 3. Februar um 17 Uhr statt. Anmeldung per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de.
Hinweis für Medienvertreter:
Dieser Pressemitteilung ist ein Foto angehängt, das Sie gerne für Ihre Berichterstattung nutzen dürfen. Es zeigt von links Kriminalhauptkommissar Markus Schettke vom Kommissariat für Vorbeugung, Marc Schawohl, Serviceleiter der Commerzbank Dortmund, Thomas Kirmse, Leiter Marktbereich Dortmund bei der Volksbank, sowie Monja Knittel, stellvertretende Leiterin der Sparkassen-Filiale Dortmund-Stadtmitte.
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