Erinnerung an Friedrich Schumm zum Holocaust-Gedenktag 2022
Zum internationalen Holocaust Gedenktag am 27.01.2022 erinnert die Landespolizei mit einer Kranzniederlegung am Grab des jüdischen Rechtsanwaltes Friedrich Schumm auf dem jüdischen Friedhof in Rendsburg an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Schumm war 1933 von SA und SS-Angehörigen im Kieler Polizeigefängnis erschossen worden - Polizisten hatten die Schergen nicht daran gehindert. Die Mörder wurden für die Tat nie zur Rechenschafft gezogen. Heute erinnert ein Stolperstein in der Holtenauer Straße in Kiel an die Familie Schumm.
"Die Kranzniederlegung ist mehr als ein Symbol oder eine Geste, es ist mir ein persönliches Anliegen. Ein wesentliches Element des heutigen Selbstverständnisses einer demokratischen Bürgerpolizei und der werteorientierten Ausbildung, die diese Verpflichtung auf grundgesetzliche Werte wie Würde, Gleichheit und Freiheit vermittelt, ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte", betonte Landespolizeidirektor Michael Wilksen. Das NS-Regime sei damals wesentlich von der Polizei gestützt worden und auch die Landespolizei habe sich in ihrer Gründungszeit noch weitgehend auf belastete Führungskräfte gestützt.
Die Kranzniederlegung erfolgt in Begleitung von Igor Wolodarski, Vorsitzender der jüdischen Gemeinschaft SH und Jonas Kuhn, Leiter des jüdischen Museums Rendsburg.
Parallel dazu unterstützt die Landespolizei das Projekt der "IRemember Wall" auf der Webseite der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Dort wird virtuell mit einem Post an Friedrich Schumm erinnert. Die Landespolizei ist mit der Gedenkstätte Yad Vashem durch eine Kooperation freundschaftlich verbunden und hat die Erinnerungsaktion im letzten Jahr erstmals mit einem eigenen Beitrag unterstützt.
Zur Kranzniederlegung laden wir Pressevertreter herzlich ein. Im Anschluss an die Kranzniederlegung findet in den Räumlichkeiten des jüdischen Museums ein Pressegespräch statt.
27.01.2022, 11:00 Uhr Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof in Westerrönfeld (Zugang über Westpreußenweg)
ab 12:00 Uhr Pressegespräch im ehemaligen Betsaal des Jüdischen Museums in der Prinzessinstraße 7 in 24768 Rendsburg
Wir bitten um eine kurze formlose Anmeldung an: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de
Bitte beachten Sie, dass wegen der Schutzmaßnahmen der Corona-Pandemie das Gespräch im jüdischen Museum unter 2G stattfinden wird und die Plätze begrenzt sind.
Rückfragen bitte an:
Jana Reuter
Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und
Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 (0)431 160 61400
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de