„Kommissar Falke“ – professionell, kompetent und ein Betrüger
Lfd. Nr.: 0117
"Kommissar Falke hier. In Ihrer Nachbarschaft gab es zahlreiche Einbrüche und auch noch weitere sind geplant. Wir haben bereits zwei Tatverdächtige festgenommen und einer der beiden sagte, Sie seien wohlhabend. Um Sie zu schützen, rufe ich an. Sollten Sie misstrauisch sein, wählen Sie gerne die 110 und erkundigen Sie sich nach meinem Namen."
Professionell im Umgang damit, Menschen zu täuschen, haben unbekannte Betrüger am Donnerstag und Freitag (27./28.1) einen Dortmunder um hohe Bargeldbeträge betrogen. Die Straftäter kamen über den Festnetzanschluss. Besonders erschreckend: Diese Masche nahm eine wieder neue Dimension an - die Betrüger gaben sogar den Tipp sich über den Notruf 110 rückzuversichern.
Mit kompetenten Antworten und einer filmreifen Inszenierung, "Kommissar Falke" zu sein, erreichten die Betrüger zwar, anzubieten, dass man bei aufkommendem Misstrauen die 110 wählen kann. In Wahrheit verwickelten sie den 77-jährigen Dortmunder aber derart in ein Gespräch, dass er noch während des Telefonates den Polizeinotruf 110 eintippte. Mit diesem Kniff konnte der Dortmunder sich nicht bei der "echten Polizei" rückversichern, sondern hatte weiter die spitzfindigen Trickbetrüger am Draht. Eine neue Stimme bestätigte den angeblichen "Ermittler" Kommissar Falke vom Dezernat 4.
Da Betrüger erfinderisch sind, tischten sie dem 77-Jährigen wenig später eine Geschichte ganz im Sinne eines perfiden Trickbetruges auf:
Sie baten den Dortmunder darum, der Polizei zu helfen. Es ginge um das Aufdecken von korrupten Sparkassenangestellten. Es müsse lediglich eine große Summe Bargeld abgehoben und der Polizei übergeben werden. Die Betrugsmasche ging am Donnerstagnachmittag zwischen 16 und 17 Uhr auf - es kam zu einer Geldübergabe an der Hainallee in Dortmund.
Zunächst für die gute Zusammenarbeit am Vortag bedankt, baten die falschen Polizisten "Kommissar Falke" und "Kommissar Jonas" sowie der falsche Staatsanwalt "Dr. Sommerbeck" den 77-Jährigen am Freitagvormittag dann erneut um Mithilfe. Schließlich seien am Vortag durch die Mitarbeit des Dortmunders die Betrüger ins Netz gegangen. Mit diesem Trickbetrug erbeuteten die Täter am Freitagmittag zwischen 14 Uhr und 14.30 Uhr einen weiteren hohen Bargeldbetrag sowie Schmuck. Das Bauchgefühl des Seniors trügte nicht: Wenig später wählte er über sein Telefon die 110 und erfuhr, dass er von erfinderischen Straftätern betrogen worden war.
Die Polizei sucht nach Hinweisgebern: Wer hat am Donnerstagnachmittag (zwischen 16 und 17 Uhr) sowie am Freitagmittag (zwischen 14 und 14.30 Uhr) verdächtige Personen im Bereich der Hainallee, der Saarlandstraße, der Brandenburger Straße sowie der Märkischen Straße gesehen? Bitte melden Sie sich bei der Dortmunder Kriminalpolizei unter: 0231-132-7441.
Der Dortmunder Polizei liegen die Bürgerinnen und Bürger sowie deren Eigentum am Herzen. Wir möchten nicht, dass Betrüger mit ihren miesen Maschen Erfolge erzielen. Seien Sie misstrauisch! Rufen Sie bei den kleinsten Zweifeln umgehend die 110 an. Wir helfen Ihnen. Seien Sie sich sicher: Die Polizei würde niemals nach Ihrem Eigentum fragen oder gar mit Ihnen eine persönliche Übergabe vereinbaren. Darüber hinaus bieten die Beamten unseres Kommissariats für Vorbeugung einen monatlichen digitalen Vortrag zu derartigen Betrugsmaschen für alle interessierte Bürgerinnen und Bürger. Dort nehmen sich die Beamten für Sie Zeit, um alles ausführlich zu erläutern für Ihren Schutz.
Infos zu dieser neuen Vortragsreihe finden Sie unter:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/5037164
Hier finden Sie noch einmal die wichtigsten allgemeinen Präventionstipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld
bittet - oder auch nach Wertgegenständen in einem
Bankschließfach fragt! - Seien Sie auch misstrauisch, wenn schnelle Entscheidungen oder
die Kontaktaufnahme mit Fremden gefordert werden. Auch wenn
dringend Verschwiegenheit anderen gegenüber verlangt wird. - Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen und/oder
persönlichen Verhältnisse. Geben Sie auch keine Details zu ihren
familiären Verhältnissen preis. - Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner um Geld von Ihnen bittet! Und übergeben Sie Ihr
Geld niemals an unbekannte Personen! - Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei unter der 110,
wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie
den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls
sogar Opfer geworden sind.Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Amanda Nottenkemper
Telefon: 0231-132-1022
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de