Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange verbietet Judenstern auf Versammlungen von Impfgegnern
Lfd. Nr.: 0135
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange verbietet auf Versammlungen von Impfgegnern ab sofort per Auflage das Tragen des Judensterns mit der Aufschrift "ungeimpft"
Anmelderinnen und Anmelder von Versammlungen erhalten künftig eine "beschränkende Verfügung" (Auflage), die präventiv das Verwenden von Symbolen untersagt, die den Holocaust verharmlosen und den öffentlichen Frieden stören. Dazu gehört auch das Tragen des Judensterns mit dem Zusatz "ungeimpft", was derzeit auf Demonstrationen bundesweit zu beobachten ist und zuletzt in Dortmund in einem Fall auch am Montag (31.1.2022) während eines Aufzugs von Impfgegnern in der Innenstadt zu sehen war.
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange: "Das Tragen eines Judensterns durch Impfgegner ist eine nicht hinnehmbare Symbolik, mit der die aktuellen Maßnahmen zum Infektionsschutz in der Pandemie mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten gleichgesetzt werden. Wer auf diese Weise den Judenstern zur Schau stellt, verharmlost den planmäßig millionenfachen Mord an den Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und gefährdet den öffentlichen Frieden. Das lassen wir nicht zu. Auf Verstöße gegen diese Auflage reagieren wir konsequent. Wir setzen damit unsere in den vergangenen Jahren eingesetzte Linie konsequent fort und achten bei den aktuellen Versammlungen verschärft auch auf volksverhetzende Aussagen oder Symbole."
Am Montag (31.1.2022) ging die Polizei gegen einen Versammlungsteilnehmer vor, der auf einem Rucksack einen Judenstern mit der Aufschrift "ungeimpft" trug.
Polizeipräsident Lange: "Anders als eine Diktatur garantiert unsere Demokratie das Recht auf freie Meinungsäußerung und das Recht auf Versammlungen unter freiem Himmel. Wer mit dem von den Nationalsozialisten eingesetzten Judenstern seinen Protest gegen den Infektionsschutz zum Ausdruck bringen will, verharmlost nicht nur den Holocaust und entscheidet sich mit dieser Symbolik nicht nur gegen den demokratischen Diskurs, sondern verletzt auch die Gefühle der heute lebenden Hinterbliebenen, die mit jüdischem Leben zur Vielfalt unserer Gesellschaft beitragen. Die jüdischen Gemeinden nehmen den für Völkermord stehenden und heute erneut zur Schau gestellten Judenstern sehr wohl wahr und sind erschrocken. Gerade deshalb sage ich sehr deutlich: Die Dortmunder Polizei duldet keinen Antisemitismus."
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann@polizei.nrw.de