Betrüger machen Beute in Erle und Horst
Betrüger haben zwei Seniorinnen in Gelsenkirchen am vergangenen Donnerstag, 3. Februar 2022, um ihr Geld gebracht. Gegen 16.20 Uhr erhielt eine 86-Jährige in Erle einen Anruf. Zunächst hörte sie ein junges Mädchen laut schreien und weinen, dann übernahm ein vermeintlicher "Polizist" das Gespräch und erklärte, dass die Enkelin der 86-Jährigen über eine rote Ampel gelaufen sei und es dadurch zu einem tödlichen Verkehrsunfall gekommen wäre. Als die Frau nochmals mit ihrer Enkelin sprechen wollte, wehrte der Betrüger diesen Wunsch ab, indem er behauptete, dass die Enkelin einen Schock erlitten hätte und psychologisch betreut würde. Um der Festnahme zu entgehen, sollte die Frau einen hohen Geldbetrag zahlen. Die Gelsenkirchenerin hielt zunächst an ihren Zweifeln fest, ließ sich aber letztlich vom Wahrheitsgehalt des Unfalls überzeugen. Gegen 17.40 Uhr klingelte es schließlich an der Tür der Frau und eine "Kollegin" des falschen Polizisten holte den Geldbetrag ab.
Die Frau war circa 45 Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß, schlank, hatte eine gepflegte äußere Erscheinung mit rot lackierten Fingernägeln, dunkle Haare zur Hochsteckfrisur getragen, trug einen schwarzen, längeren Mantel mit Fellkragen sowie eine dunkle Hose. Zeugen, die Angaben zu der Frau oder zur Tat an der Cranger Straße in Höhe der A2-Unterführung machen können, werden gebeten, sich telefonisch unter der 0209 365 8112 beim Kriminalkommissariat 21 oder unter der 0209 365 8240 bei der Kriminalwache zu melden.
Bei einer 78-Jährigen in Horst meldeten sich die Betrüger nicht erst per Telefon, sondern standen gegen 17 Uhr direkt vor der Tür. Sie behaupteten, dass ein Familienmitglied der Gelsenkirchenerin noch Schulden bei ihnen hätte. Die Frau ging daraufhin an eine Schublade und zahlten den verlangten Betrag. Nachdem die beiden Unbekannten die Wohnung verlassen hatten, bemerkte die Seniorin, dass die Schublade mit dem Geld komplett geleert wurde. Die Dame konnte sich nicht mehr an die Täter erinnern, dafür hatte aber ihr Schwiegersohn am Vortag bereits zwei verdächtige Personen am Haus in der Boystraße festgestellt. Der eine Mann war etwa 25 bis 30 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß, hatte kurze schwarze Haare, eine schlanke Statur, ein farbiges Tattoo an der rechten Hand, außerdem trug er eine blaue Jeans, eine graue Mütze und eine dunkle Winterjacke. Der zweite Unbekannte war ebenfalls 1,80 Meter groß, hatte eine sportliche, kräftige Statur, lange, lockige schwarze Haare, er trug zudem eine Tarnhose sowie eine gelbe Sweatshirt-Jacke.
Hinweise zu den beiden Unbekannten bitte auch hier telefonisch unter der 0209 365 8112 an das Kriminalkommissariat 21 oder unter der 0209 365 8240 an die Kriminalwache melden.
Die Polizei Gelsenkirchen weist nochmals eindringlich darauf hin, dass wir Sie niemals anrufen und nach Bargeld oder Wertsachen fragen würden. Generell sollten Sie äußerst vorsichtig sein, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet. Legen Sie bei solchen Anrufen umgehend auf, kontaktieren Sie eigenständig Verwandte oder wählen Sie den polizeilichen Notruf unter der 110. Lassen Sie auch keine Fremden in Ihre Wohnung und geben Sie ihnen erst recht kein Bargeld. Nicht jeder liest regelmäßig Zeitung, hört dauerhaft Radio oder hat die Möglichkeit, sich in den sozialen Medien zu erkundigen. Die Polizei informiert auch vor Ort die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener über die Gefahr, trotzdem kann nicht immer jeder erreicht werden. Deshalb bitten wir Sie um Unterstützung. Sensibilisieren Sie Ihre Großeltern, Eltern und Nachbarn - immer und immer wieder. So dass Betrüger erst gar keine Chance haben!
Rückfragen bitte an:
Polizei Gelsenkirchen
Stephan Knipp
Telefon: +49 (0) 209 365-2010 bis 2015
E-Mail: pressestelle.gelsenkirchen@polizei.nrw.de