Fahndung binnen Stunden erledigt

Manche Öffentlichkeits-Fahndung der Polizei erledigt sich binnen Stunden - so wie jetzt bei einem Fall in Altena: Einen halben Tag nach der Veröffentlichung auf dem landesweiten Fahndungsportal der Polizei hat sich ein 22-jähriger Tatverdächtiger bei der Polizei gemeldet und die Tat eingeräumt. Eine 81-jährige Altenaerin wollte im Oktober eine Wohnung auflösen und bot Möbel per Zeitungsanzeige an. Ein angeblicher Antiquitätenhändler meldete sich und kam nach Altena. Er gab vor, sich für eine Schrankwand zu interessieren. Als die Seniorin kurz mit etwas anderem beschäftigt war, nutzte er die Gelegenheit, nahm eine Kassette mit einer hohen Geldsumme an sich und verschwand. Die findige Enkeltochter der Seniorin entdeckte in einem Messenger ein Foto des Tatverdächtigen, speicherte es noch am Tattag und übergab es der Polizei. Die überprüfte die Handydaten. Weder Name noch Adresse stimmten. Die Polizei muss zunächst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen, einen Täter zu finden. Erst dann ordnet das zuständige Amtsgericht eine öffentliche Fahndung mit Hilfe eines Fotos an. So landete das Bild des Tatverdächtigen im Altenaer Fall am Montagnachmittag auf der Fahndungsseite der nordrhein-westfälischen Polizei - verbunden mit der Frage: "Wer kann Angaben zur Identifizierung des Tatverdächtigen machen?" Am nächsten Morgen flatterte dem zuständigen Kriminalbeamten der Kreispolizeibehörde das Schreiben einer Anwaltskanzlei auf den Tisch. Der Anwalt teilte mit, dass sich sein Mandant auf dem Foto wiedererkannt habe und dieser die Tat einräume. Es handelt sich um einen 22-jährigen Dortmunder. Er kam mit seiner raschen Meldung einer Veröffentlichung in Zeitungen und sozialen Medien zuvor. Auch auf dem Polizei-Portal unter der Adresse https://polizei.nrw/fahndungen ist die Fahndung inzwischen wieder gelöscht. Die Suche nach Tatverdächtigen per Foto bringt immer wieder - auch Monate nach einer Tat - Treffer. Auch dass sich die Gesuchten selbst melden, ist nicht ungewöhnlich. So veröffentlichte die Polizei vor einem Jahr Fotos von ungebetenen Gästen im ehemaligen St.-Vinzenz-Krankenhaus in Altena. Am späten Abend meldete sich eine der "Lost-Place"-Besucherin bei einer Polizeidienststelle im Ruhrgebiet. Bekannte hätten sie angeschrieben und auf ihr Fahndungsfoto hingewiesen. Auch ein EC-Kartenbetrüger, der sich immer wieder als Bundeswehrsoldat ausgab, entsprechend anzog und über das Internet mit Frauen anbandelte, flog im Jahr 2000 dank Foto-Fahndung auf. Eines seiner Opfer wohnte in Plettenberg. Nach Einleitung der Öffentlichkeitsfahndung gingen etwa ein Dutzend Hinweise aus der Bevölkerung ein. Bezugsmeldungen: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65850/4804691 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65850/4685965 (cris) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Pressestelle Polizei Märkischer Kreis Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1223 E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de