Telefonbetrug: 52-Jährige verständigte Polizei nach Schockanruf – Zwei Betrüger festgenommen
Telefonbetrüger haben am Mittwoch (09.02.2022) eine Frau aus Bonn-Duisdorf ins Visier genommen. Mit einem Schockanruf versuchten sie, an die Ersparnisse der 52-Jährigen zu gelangen. Die Frau durchblickte die Masche - mit ihrer Hilfe konnte die Bonner Polizei schließlich eine 18-jährige Geldabholerin und einen 47-jährigen Logistiker festnehmen.
Zur Tatzeit gegen 11:25 Uhr hatten die Betrüger angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben. In dem sogenannten Schockanruf stellte sich eine Polizistin vor, die berichtete, dass die Tochter der Angerufenen einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll. Bei dem Unfall sei eine Person schwer verletzt worden. Um eine Untersuchungshaft für die Tochter abzuwenden, solle die 52-Jährige eine Kaution entrichten.
Die Angerufene durchschaute den Betrugsversuch und informierte mit Hilfe ihres Sohnes auf einer anderen Leitung die Polizei. Kriminalbeamte kamen daraufhin unverzüglich zu ihrer Wohnanschrift, um eine fingierte Geldübergabe einzuleiten. Nachdem man am Telefon eine Übergabe an der Rochusstraße vereinbart hatte, erschien dort die 18-jährige Abholerin und wurde von Zivilfahndern festgenommen. Nur wenige Meter entfernt konnte ihr 47-jähriger Komplize telefonierend in einem Auto angetroffen und ebenfalls festgenommen werden. Beide wurden ins Polizeipräsidium gebracht. Das auf die Aufklärung von Betrugsdelikten spezialisierte Kriminalkommissariat 24 übernahm die weiteren Ermittlungen, in deren Rahmen auch geprüft wird, ob die Festgenommenen für die Begehung einer weiteren, vollendeten Tat im Rhein-Sieg-Kreis in Frage kommen. Beide werden auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft heute einem Haftrichter vorgeführt.
Die Polizei warnt: Betrüger geben sich als Polizisten aus und berichten bei "Schockanrufen" von Verkehrsunfällen, die Ihnen nahestehende Personen verschuldet haben sollen.
- Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen - gesundes Misstrauen
ist nicht unhöflich! - Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen
bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich
eine Notlage vorliegt. - Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder
finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am
Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause
oder auf einer Bank haben - auch nicht im Rahmen von dringenden
Ermittlungen. - Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte
aus. - Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder
drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie
sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den
Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder
Bekannten an.Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7617 oder 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen: https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2021-06/Artikel%2002_2021.pdf
Rückfragen bitte an:
Polizei Bonn
Pressestelle
Telefon: 0228 - 1510-21 bis 23
Fax: 0228-151202