Schockanruf erfolgreich – Beute bescheiden

Mit wenig Beute mussten sich Telefonbetrüger am Mittwoch (09.02.2022) zufriedengeben, nachdem sie einen 95-jährigen Troisdorfer mit einem Schockanruf unter Druck gesetzt hatten und er den Tätern einige Münzen aus seiner Sammlung überlassen hatte. Unter Schockanrufen versteht man Anrufe, in denen am anderen Ende angebliche Söhne, Enkel und Töchter um Hilfe nach einem angeblichen schweren Autounfall flehen. Die Täter am Telefon setzen auf diese Weise die meist lebensälteren Menschen unter massiven Druck und verlangen zum Schutz angeblicher Angehöriger in Not hohe Geldbeträge. So wird oftmals eine Kaution zur Freilassung eines nahen Angehörigen aus einer Untersuchungshaft verlangt. Dabei werden die Täter immer professioneller, indem sie während des Telefonats Hintergrundgeräusche wie zum Beispiel Schreie, lautes Weinen oder Stimmengewirr einspielen. Im konkreten Fall soll es die Schwiegertochter gewesen sein, die jemanden bei einem Verkehrsunfall getötet hatte und zu deren Freilassung eine Kaution in Höhe von 40.000 Euro fällig sei. Da der 95-Jährige nicht über einen so hohen Betrag verfügte, bot er seine Münzsammlung an. Rund 30 Minuten später wurden die Münzen von einem unbekannten, circa 20 Jahre alten, Mann im Hausflur des Mehrfamilienhauses in der Brunnenstraße abgeholt. Die Münzen haben vermutlich nur einen Wert von wenigen Euro. Als die Ehefrau des Geschädigten von der Übergabe erfuhr, rief sie umgehend ihre Schwiegertochter an, die natürlich in kein Unfallgeschehen verwickelt war. Wem ist in der Troisdorfer Innenstadt, in der Zeit zwischen 11.00 und 12.30 Uhr, ein verdächtiges Fahrzeug oder verdächtige Personen aufgefallen? Hinweise an die Polizei unter der Rufnummer 02241 541-3221. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um einen echten Anruf handelt: Legen Sie auf und rufen selbständig den Polizeiruf 110 oder vergewissern Sie sich über einen Rückruf bei dem angeblich in Not geratenen Angehörigen. Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten. Beratung zum Thema erhalten Sie über das Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz unter 02241/541-4777. (Bi) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis Pressestelle Telefon: 02241/541-2222 E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de