Seniorin von Telefonbetrügermafia hereingelegt – Informieren Sie Ihre Eltern und Großeltern!

Am Dienstag hatten aufmerksame Sparkassenmitarbeiter eine Seniorin in Oberhausen gerade noch rechtzeitig davor bewahren können, eine große Bargeldsumme von ihrem Konto abzuheben und in die Hände der Telefonbetrügermafia zu übergeben. Die hatten als falsche Polizeibeamte angerufen und gelogen, dass ihre Tochter ins Gefängnis müsse, wenn sie nicht sofort eine hohe Kaution bezahle. Keinen Schutzengel hatte leider einen Tag später (16.2.) eine andere Oberhausener Seniorin, die ebenfalls von den Kriminellen angerufen worden war. Auch sie sollte einen hohen Bargeldbetrag an einen Unbekannten übergeben, weil angeblich ihr Neffe ansonsten ins Gefängnis müsse. Die alte Dame musste aber nicht erst zum Geldinstitut, wo aufmerksame Mitarbeiter sie vielleicht vor einem Schaden hätten bewahren können. Sie hatte das Bargeld zuhause und übergab eine hohe Summe an einen Unbekannten. Erst viel später erkannte sie, dass Betrüger sie um viel Geld gebracht hatten. In Oberhausen haben Polizisten und Seniorensicherheitsberater in den vergangenen Jahren zahlreiche Seniorinnen und Senioren mit ihrer intensive Aufklärungsarbeit erreicht. Polizeipräsident Alexander Dierselhuis verschickte zudem über 13.000 Präventionsbriefe an unsere älteren Bewohnerinnen und Bewohnern. Trotzdem werden leider immer noch einige von ihnen Opfer und fallen auf die skrupellosen Maschen der Kriminellen herein. Darum wenden wir uns nun erneut und eindringlich an alle Kinder und Enkelkinder: Informieren Sie Ihre Eltern und Großeltern über die Tricks und Maschen der Telefonbetrüger! Auf der Internetseite der Polizei Oberhausen finden Sie dazu auf einem Themenportal die erforderlichen Informationen (https://oberhausen.polizei.nrw/tricks-und-maschen-der-telefonbetruegermafia) Die Telefonbetrügermafia geht in den meist im Ausland stationierten Callcentern ganz systematisch vor. Die Kriminellen suchen in Telefonbüchern gezielt nach alten und altmodischen Vornamen. Sie wissen, dass die "ältere Generation" grundsätzlich immer sehr freundlich und hilfsbereit ist. Das wollen sie ausnutzen und versuchen in den Telefonaten das Vertrauen der Senioren zu erlangen und so im Gesprächsverlauf an persönliche Informationen zu gelangen, mit denen sie den älteren Herrschaften dann finanziellen Schaden zufügen wollen. !!!Lassen Sie Vornamen oder den ganzen Eintrag aus dem Telefonbuch entfernen!!! Die Kriminellen können Ihre Eltern und Großeltern so nicht mehr als Opfer identifizieren und Anrufe bleiben aus. Wenn die Kriminellen dann doch anrufen, stellen sie frei erfundene Lagen immer als äußerst dringlich dar. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das eingeschüchterte oder verängstigte Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder die Wertsachen abholen soll. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet. Raten Sie Ihren Eltern und Großeltern: ++ misstrauisch sein, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen meldet ++ nicht raten wer anruft, sondern den Anrufer grundsätzlich auffordern, den Namen selbst zu nennen ++ misstrauisch sein, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie nicht selber erkennen ++ keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preisgeben ++ nicht drängen und unter Druck setzen lassen ++ AUFLEGEN und die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer selber anrufen an ++ Wenn Anrufer Geld oder andere Wertsachen fordern, unbedingt zuerst mit Familienangehörigen oder nahe stehenden Personen sprechen ++ niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben ++ Kommt ein Anruf verdächtig vor, unverzüglich selber die Polizei unter der Nummer 110 anrufen Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Oberhausen Telefon: 0208/826 22 22 E-Mail: pressestelle.oberhausen@polizei.nrw.de