Frau erhält zwei „Schockanrufe“ am selben Tag

Wir berichten regelmäßig über Telefonbetrüger, die mit sogenannten "Schockanrufen" ihre Opfer derart unter Druck setzten, dass diese unvorsichtig werden und unbekannten Personen kostbare Wertgegenstände oder Bargeld aushändigen. Dass aber ein potenzielles Opfer gleich zweimal am selben Tag von vermutlich unterschiedlichen Tätern angerufen wird, das kam bislang noch nicht vor. So ist es einer Frau aus Sankt Augustin am Mittwochabend (16.02.2022) ergangen. Erst riefen Betrüger an und behaupteten, dass die Tochter der Frau in Berlin nach einem Diebstahl festgenommen wurde und nun eine Kaution zu zahlen sei. Da die Angerufene über den Aufenthaltsort ihrer Tochter Bescheid wusste und ihr die Masche der "Schockanrufe" geläufig war, stellte sie einige Fragen bis die Gegenseite entnervt auflegte. Rund 30 Minuten später klingelt das Telefon erneut. Diesmal sollte die Frau eine Kaution für die Tochter zahlen, weil sie angeblich in einer Tankstelle Zigaretten gestohlen hatte. Die Sankt Augustinerin ging am Telefon zum Schein auf die Forderungen ein und ließ sich vom Telefonbetrüger einige Telefonnummern nennen, bei denen sie sich weitere Information zur Festnahme einholen könne. Diese Telefonnummern schrieb sie dann für die Polizei auf einen Zettel. Gezahlt hat sie natürlich nichts. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Bereits vor 10 Jahren hat das LKA NRW Präventionshinweise im Zusammenhang mit "Schockanrufen" veröffentlicht, die heute immer noch ihre Gültigkeit haben: Vorsicht vor Betrügern! Skrupellose Betrüger bringen Mitbürger mit einem Trick um ihre Ersparnisse. Die Betrüger rufen ihre arglosen Opfer an und geben sich als Polizist, Staatsanwalt, Rechtsanwalt oder als Angehöriger aus. Sie behaupten, ein naher Verwandter des Angerufenen hätte bei einem Unfall ein Kind verletzt oder gar getötet. Um zu verhindern, dass der angebliche Angehörige angezeigt und inhaftiert wird, müssten sofort mehrere Tausend Euro gezahlt werden. Das Geld würde ein Mitarbeiter des Anrufers sofort abholen. Die Betrüger versuchen, ihr Opfer bis zum Eintreffen des Geldabholers am Telefon zu halten, damit es nicht mit dem Angehörigen oder der Polizei telefonieren kann. Diese Lügengeschichte ist variabel, endet aber zumeist in dem Umstand, seinen Angehörigen vor einem Gefängnisaufenthalt zu bewahren. Die Polizei rät Ihnen dringlich: Gehen Sie nicht auf solche Forderungen ein! Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen! Legen Sie einfach auf und rufen Sie die Ihnen bekannte Telefonnummer des Verwandten an! Verständigen Sie sofort über den Notruf "110" die Polizei! Wenden Sie sich sofort an die Polizei, wenn Sie Opfer wurden und erstatten Sie eine Anzeige. Warnen Sie auch andere Mitbürger vor diesen Betrügern! (Bi) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis Pressestelle Telefon: 02241/541-2222 E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de