94 Löschdecken für Feuerwehren – Kreis Dithmarschen stattet Feuerwehren aus
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Wenn elektrisch betriebene Fahrzeuge in Brand geraten, dann gibt es für die Feuerwehren wenig Möglichkeiten das Feuer zu löschen. Durch thermische Kettenreaktionen in den Batterien entfachen die Feuer meist erneut, selbst wenn das Fahrzeug bereits abgeschleppt wird. Eine simple Methode, brennende E-Fahrzeuge zu löschen, sind sogenannte "Löschdecken für Fahrzeuge". Der Kreis Dithmarschen hat 94 dieser Decken beschafft um die Feuerwehren in Dithmarschen jeweils mit einem solchen Löschmittel auszustatten.
Am Montag (28.02.2022) wurden die ersten Löschdecken symbolisch durch die Kreispräsidentin Frau Ute Borwieck-Dethlefs (CDU) an die Feuerwehren übergeben. "Ich finde es besonders wichtig, dass die Feuerwehren im Kreis Dithmarschen mit dem erforderlichen Material für ihre Arbeit ausgestattet werden.", betont die Kreispräsidentin bei der Übergabe und weißt auf die immer stärker vertretenen E-Fahrzeuge hin. Der Kreis Dithmarschen hat sich zur Freude der Feuerwehren entschieden, jede Feuerwehr mir einer Löschdecke für E-Fahrzeuge auszurüsten. Dankend wurden die ersten Decken durch Thomas Kusch (Wehrführer Feuerwehr Burg) und Mathias Winkler (stellvertretender Wehrführer St. Michaelisdonn) entgegengenommen. Beide Wehren sind bisher nicht mit brennenden Elektrofahrzeugen in Berührung gekommen, wissen aber, dass dies nur eine Frage der Zeit ist.
Durch die thermische Aufbereitung der Batterien kommt es bei Fahrzeugbränden schnell zu Kettenreaktionen, bei denen die gesamten Batteriezellen in Brand geraten. Der sogenannte "Thermal Runaway" lässt sich mit "Thermisches Durchgehen" ins Deutsche übersetzen und bezeichnet genau diesen Vorgang. Beispielsweise durch Unfälle können Batteriezellen beschädigt werden und es kommt zu einem Kurzschluss, der durch die Hitzeentwicklung einen Akkubrand zur Folge haben kann.
Die Feuerwehr kann einen solchen Brand nur schwer unter Kontrolle bringen. Um die Reaktion in den Akkuzellen zu unterbrechen müssen diese über einen langen Zeitraum gekühlt werden. Dies kann der Feuerwehr aber nur durch einen massiven Wassereinsatz über einen längeren Zeitraum gelingen. Die Akkuzellen müssen durch das eindringende Wasser regelrecht geflutet werden. Die Schwierigkeit hierbei: Die Batterien des Fahrzeuges sind prinzipiell gegen eindringendes Wasser geschützt um im Regelbetrieb Kurzschlüsse zu vermeiden.
Zum Löschen von Akkubränden in Fahrzeugen gibt es einige aufwändige Löschverfahren, die nicht jede Feuerwehr vorhalten kann. Beispielsweise können Mulden mit Wasser gefüllt werden, um das brennende Fahrzeug darin zu versenken, das Feuer zu ersticken und langfristig zu Kühlen. Auch Löschlanzen, die durch die Karosserie in die Akkus gestoßen werden, um das kühlende Wasser direkt in die Zellen zu injizieren sind auf dem Markt, jedoch nicht ganz ungefährlich.
Der Kreis Dithmarschen freut sich daher umso mehr, seinen Feuerwehren ein einfach zu bedienendes Löschmittel an die Hand zu geben.
Die Löschdecken werden über das brennende Fahrzeug gezogen, isolieren und löschen das Feuer so zuverlässig und umweltschonend. Die 6 x 8 Meter großen und 42 kg schweren Löschdecken können von zwei Personen gehandhabt werden. Dabei ist die Größe auch für SUV-Modelle ausreichend.
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Ole Kröger
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