Familie mit Messer angegriffen und sich im Anschluss selbst getötet
BAYREUTH. Ein 40-Jähriger soll nach einem heftigen Streit seine eigene Familie angegriffen und dabei seine Ehefrau und Schwägerin mit einem Messer schwer verletzt haben. Danach verbarrikadierte er sich im Schlafzimmer. Als Kräfte der Bayreuther Polizei zugriffen, richtete er das Messer gegen sich selbst.
Um 2 Uhr nachts erreichte ein Notruf aufmerksamer Nachbarn die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach. Aus der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Himmelkronstraße sollen Hilfeschreie zu hören sein. Als die Polizei mit mehreren Streifen eingetroffen war, standen bereits vereinzelte Personen vor dem Wohnhaus, zwei von ihnen wiesen frische Schnittverletzungen im Gesichts- und Halsbereich auf. Nach ersten Erkenntnissen vor Ort war zudem zu befürchten, dass sich der Angreifer noch mit einem Messer bewaffnet im ersten Obergeschoss befindet und auf weitere Familienangehörige einwirken kann.
Die Polizisten umstellten daraufhin das Haus und drangen in die Wohnung ein. Als sie die Schlafzimmertür öffneten, bemerkten sie, dass sich der 40-Jährige bereits kurz zuvor selbst schwerste Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers zugefügt hatte und versuchte, sich dadurch das Leben zu nehmen. Er kam unter sofort eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen in ein Krankenhaus, in dem er kurze Zeit später verstarb.
Währenddessen versorgten Kräfte des Rettungsdienstes die zwei verletzten Frauen. Hierbei handelte es sich um die 35-jährige Ehefrau des Mannes und deren 29 Jahre alte Schwester. Beide werden derzeit intensivmedizinisch betreut und schweben in Lebensgefahr.
In der Wohnung befanden sich während des Angriffs des russischen Staatsangehörigen noch sowohl der Vater der schwerverletzten 35-Jährigen, als auch drei Kinder der Familie. Sie blieben bei dem Gewaltausbruch, der sich offenbar gezielt gegen die zwei Frauen richtete, unverletzt.
Die Kriminalpolizei Bayreuth übernahm die Ermittlungen. Aufgrund erster Feststellungen entbrannte innerhalb der Familie ein heftiger Streit, der darin mündete, dass der 40-Jährige zu einem Küchenmesser griff und auf die beiden Schwestern losging. Dabei stach er mutmaßlich gezielt und in Tötungsabsicht in Richtung der Oberkörper seiner Opfer. Als diese sich in Sicherheit und vor das Haus retten konnten, versperrte sich der Mann im Schlafzimmer der gemeinsam genutzten Wohnung. Dort fügte er sich die letztlich tödlich wirkende Stichverletzung zu.