Geschwindigkeitskontrolle auf der B 210 – Polizei zieht Bilanz
218 Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit und Überholen im
Überholverbot oder Handynutzung:
Dies ist die Bilanz einer Kontrollaktion, die am heutigen Tage, 22.03.22, beginnend in den Vormittagsstunden bis in den frühen Nachmittag hinein auf der B 210 an der Abfahrt Jever Ost im Bereich Schortens durch Polizeibeamte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland durchgeführt wurde.
Die umfangreiche Verkehrskontrolle fand im Rahmen einer gezielten länderübergreifenden ROADPOL-Kontrollaktion statt, in der auch die Polizeibeamtinnen und Beamte der PI Wilhelmshaven/Friesland bis Ende der Woche im gesamten Zuständigkeitsbereich umfangreich kontrollieren.
Der heutige Kontrollort ist dabei bewusst gewählt worden:
Aufgrund der Unfallsituation auf der B 210 werden durch den Landkreis Friesland und die Polizei verstärkt Kontrollen durchgeführt, die über die heutige Kontrolle hinausgehen. Neben überhöhter Geschwindigkeit stand am heutigen Tag weiterhin das Überholen im Überholverbot sowie das Überfahren von Sperrflächen im Fokus.
"Wir haben innerhalb der ersten drei Stunden bereits über 70 Verstöße festgestellt", so Polizeioberkommissar Thorben Götz, Koordinator der der Geschwindigkeitsmesswoche. "Bei den Verstößen handelte es sich in 60 Fällen um Geschwindigkeitsüberschreitungen und in 10 Fällen um das Überholen im Überholverbot", ergänzt Polizeihauptkommissar Andreas Kreye weiter.
"Der Polizei geht es bei dieser Kontrollaktion in erster Linie nicht um die Sanktionierung der Verkehrsteilnehmer, sondern vordergründig suchen wir das persönliche Gespräch mit dem Bürger und wollen verdeutlichen, dass ihr Fehlverhalten gefährlich ist und zwingend überdacht werden muss."
Die B 210 ist bereits häufiger durch größere Verkehrsunfälle in die Schlagzeilen geraten. Viele Verkehrsunfälle waren auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurück zu führen. Im Jahr 2021 hat es auf der B 210 im Bereich des Polizeikommissariats Jever insgesamt 62 Verkehrsunfälle (ohne Wildunfälle) gegeben. Bei 12 Unfällen kam es zu Personenschäden. Insgesamt wurden vier Personen tödlich, sieben Personen schwer und elf Personen leicht verletzt.
Bei 27 Unfällen wurde als Ursache ungenügender Sicherheitsabstand oder unangepasste Geschwindigkeit erkannt.
"Allein dieser Umstand macht es erforderlich, immer wiederkehrend Kontrollen dieser Art durchzuführen", so Polizeioberrat Markus Wallenhorst, Leiter des Polizeikommissariates in Jever und somit verantwortlich für den Bereich der Kontrollstelle.
Um die Kontrollen der Fahrzeuge auf der B 210 möglichst risikofrei für alle Beteiligten sicherzustellen, wurde durch die Polizei eine Trichter-Geschwindigkeitsreduzierung eingerichtet, die das Tempo von den erlaubten 100 km/h auf zunächst 70 km/h und schlussendlich auf 50 km/h drosselte. Hierfür war eigens vom Landkreis Friesland zuvor eine Genehmigung zur beschilderten Geschwindigkeitsreduzierung eingeholt worden. Ein Hinweisschild mit dem Wortlaut "Polizeikontrolle" wurde ebenfalls für die Verkehrsteilnehmer sichtbar aufgestellt.
Auch die Einhaltung dieser Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von der Polizei überwacht.
Trotz dieser Vorkehrungen hielten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Beschilderungsvorgaben und fuhren mit überhöhter Geschwindigkeit in den Kontrollbereich.
Trauriger Höhepunkt war eine festgestellte Geschwindigkeit von 99 km/h im Tempo 50-Bereich. "Diese massive Geschwindigkeitsüberschreitung ist absolut nicht tolerierbar, erklärt Andreas Kreye. Der Fahrzeugführer muss aufgrund seines Fehlverhaltens mit einem Bußgeld und einem Fahrverbot rechnen.
Von den 192 Geschwindigkeitsverstößen sind 65 im Bußgeldbereich, d.h.
auf die Betroffenen kommt mindestens ein Bußgeld von 70 Euro, ein Punkt sowie Gebühren zu. Die 22 Missachtungen des Überholverbotes ziehen ebenfalls ein Bußgeld nach sich, das bedeutet, dass die Betroffenen mit einem Bußgeld von ebenfalls 70 Euro sowie einem Punkt und Gebühren rechnen müssen.
Vier Fahrzeugführer fielen doppelt auf, erst waren sie zu schnell und überholten dann noch im Überholverbot. Entsprechend groß war die Betroffenheit, als sie an der Kontrollstelle damit konfrontiert wurden.
In drei Fällen wurden Verfahren wegen unerlaubter Handynutzung am Steuer eingeleitet, die ein Bußgeld von 100 Euro und einen Punkt nach sich ziehen.
+++ Hintergrundinformationen zu ROADPOL (European Roads Policing
Network) +++ "Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!" ROADPOL ist
ein europaweites Polizeinetzwerk, das die Zahl der
Verkehrsunfallopfer senken will. ROADPOL steht für "European Roads
Policing Network". Hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von
Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union handelt
es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in London.
Dieses Polizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweite Aktionen zur
Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren.
Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und
Schwerverletzten. ROADPOL geht davon aus, dass die
Verkehrsüberwachung und -prävention einen bedeutenden Beitrag zur
Verminderung der Zahl von Verkehrsunfallopfern leisten wird. Die
zentralen Ziele des Netzwerkes sind:
- Reduzierung von Verkehrsopfern auf europäischen Straßen
- Zusammenführung, Zusammenarbeit und Austausch praktischer
Erfahrungen der Straßenverkehrsbehörden und Verkehrspolizeien in
Europa
- Organisation und Koordination europaweiter Einsätze und
Kampagnen
- Unterstützung und Förderung von Forschungsinitiativen im Bereich
der VerkehrssicherheitRückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
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