Verbotenes Straßenrennen – Polizei beschlagnahmt Auto und Führerschein – „Rot für Raser“ auch am Karfreitag

(mb) Ein 24-jähriger BMW-Fahrer muss sich in einem Strafverfahren wegen des Verdachts einer Straßenverkehrsgefährdung und eines verbotenen Beschleunigungsrennens verantworten. Am Donnerstagabend war der junge Fahrer aufgefallen und musste sein Auto sowie seinen Führerschein abgeben. Das konsequente Einschreiten in solchen Fällen hat sich die Kreispolizeibehörde Paderborn auf die Fahnen geschrieben. So beteiligt sich die Paderborner Polizei am Karfreitag an der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning". Zudem hat die Stadt Paderborn diese Woche eine Allgemeinverfügung erlassen, die Treffen der Tuningszene an Karfreitag verbietet. Diese Szene am Donnerstagabend um 22.55 Uhr war brandgefährlich: Auf dem Heinz-Nixdorf-Ring fährt Autofahrer X auf der linken Spur in Richtung Frankfurter Weg. Ein paar Meter vor ihm fährt ein anderes Auto etwas langsamer auf der rechten Spur. Plötzlich taucht rechts neben Autofahrer X ein schwarzer BMW auf, überholt rechts und schert nach links ein. Dabei schneidet der BMW Autofahrer X, der deswegen stark abbremsen muss, um eine Kollision zu vermeiden. Der BMW gerät vor Autofahrer X ins Schleudern und schlingert hin und her, das Heck bricht aus. Dem BMW-Fahrer gelingt es jedoch, sein Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen. Dann gibt er wieder Vollgas... Bei Autofahrer X handelte es sich um einen Polizeibeamten, der mit seinem Privatwagen unterwegs war. Der Polizist alarmierte seine Kollegen, gab das Kennzeichen durch und versuchte dem BMW zu folgen. Bei 150 km/h verlor er den schwarzen Wagen schnell aus den Augen. Eine Fahndung wurde eingeleitet. Um 23.10 Uhr fiel der 3er BMW am Frankfurter Weg im Drive-in eines Restaurants auf. Als der Wagen wieder vom Gelände fuhr, konnte er von einer Streife gestoppt werden. Dem 24-jährigen Fahrer wurde der Vorwurf der Straßenverkehrsgefährdung und eines illegalen Einzelrennens gemacht. Die Polizei schaltete sofort die Staatsanwaltschaft ein und beschlagnahmte den BMW sowie den Führerschein des Tatverdächtigen, der sich jetzt im Rahmen des Strafverfahrens verantworten muss. Dass es sich bei illegalen Straßenrennen nicht um Einzelfälle handelt, zeigt folgende Statistik: Die Polizei hat im Jahr 2021 im Kreis Paderborn 50 Strafanzeigen nach § 315d StGB (Verbotene Kraftfahrzeugrennen) erstattet. Dabei hatten sich neun Mal Verkehrsunfälle ereignet, davon fünf mit Verletzten. Wegen des Verdachts der Teilnahme an illegalen Rennen sind im vergangenen Jahr 19 Führerscheine und 21 Fahrzeuge sichergestellt beziehungsweise beschlagnahmt worden. Um gezielt gegen solche gefährlichen Rennen vorzugehen hat die Polizei einige Sondereinsätze durchgeführt. Für Karfreitag ist erneut ein solcher Einsatz geplant, der sich gegen Raser, Poser und illegales Tuning richtet. Nicht nur in NRW sondern auch in anderen Bundesländern beteiligen sich Polizeibehörden an der Verkehrsaktion mit gezielten Tempokontrollen und Fahrzeugchecks. Die Polizei Paderborn macht deutlich, dass nicht die gesamte Tuningszene kriminalisiert werden soll, sondern eben jene Gefährder aus dem Verkehr gezogen werden sollen, die sich egoistisch über Verkehrsregeln hinwegsetzen und andere erheblich gefährden - sich selbst auch. Nicht selten kommt es im Umfeld von Szene-Treffen zu erheblichen verbotenen Lärmbelästigungen, die gerade an einem stillen Feiertag unterbunden werden sollen. Die Polizei weist auf die aktuelle Allgemeinverfügung der Stadt Paderborn hin, die von Karfreitag, 15. April 2022, 00:00 Uhr, bis Samstag, 16. April 2022, 06.00 Uhr, jegliche Treffen der Autotuning-Szene verbietet. In dieser Zeit sind im gesamten Stadtgebiet keine Zusammenkünfte, egal ob mit oder ohne Fahrvorführungen, erlaubt. Dies gilt sowohl auf öffentlichen als auch privaten Flächen. Die Allgemeinverfügung ist im Amtsblatt der Stadt Paderborn veröffentlicht worden: https://amtsblatt.paderborn.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTxITwbvhRNg5hJzUc5SMg_F9H1u1WrLiyEYlEfJpFe7/Bekanntmachung_21-2022.pdf Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222