Warnung vor Betrugsmasche: Zahlreiche Fake-Anrufe im Namen von Polizeibehörden

Die Polizei hat hessenweit im März und April dieses Jahres jeweils über 100 Betrugsanrufe angeblicher Interpol- und Europol-Mitarbeiter erfasst. Auch im Mai ebbte die Welle nicht ab. Jüngst kam es zudem im Namen des Hessischen Landeskriminalamts telefonisch zu Betrugsversuchen. Wenn das Telefon klingelt und eine Computer-Stimme mitteilt, der Anruf sei von Europol oder Interpol und man selbst sei in ein Verbrechen verwickelt, sollten Bürgerinnen und Bürger aufhorchen. Der Grund ist eine Betrugsmasche, die sich aktuell bundesweit ausbreitet. Auch in Hessen hat die Polizei in den vergangenen Wochen eine Vielzahl von versuchten und teilweise vollendeten Betrugstaten dieser Art registriert. Betrüger haben es auf Geld und Informationen abgesehen Die Masche selbst ist nicht neu, sondern eine Adaption des Phänomens des "Falschen Polizisten", bei dem sich Betrüger als Amtsperson ausgeben, um Seriosität vorzutäuschen und sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen. Abgesehen haben es die Betrüger zumeist auf Geld und Wertgegenstände oder auf Informationen zu persönlichen und finanziellen Verhältnissen, um mit diesen spätere Straftaten vorzubereiten. So auch bei der aktuell kursierenden Masche. Der oder die Angerufene erfährt dabei zumeist durch eine Bandansage auf Englisch, der Anruf komme von Interpol oder Europol. Es folgt die Information, dass mit der Identität oder dem Ausweis der angerufenen Person ein Problem besteht, daher soll der oder die Angerufene eine Ziffer drücken, um mit einem Mitarbeiter der Polizei verbunden zu werden. Im Fall der Anrufe durch falsche Mitarbeiter des Hessischen Landeskriminalamts gestaltet sich das Vorgehen der Betrüger ähnlich - jedoch ist die Bandansage auf Deutsch. Nicht von Nummer auf Display täuschen lassen Bei ihren Anrufen nutzen die Täter teilweise ein spezielles technisches Verfahren, den Opfern wird daher eine tatsächlich zum Hessischen Landeskriminalamt, beziehungsweise Europol oder Interpol gehörende Telefonnummer angezeigt. Hier handelt es sich um sogenanntes "Call ID Spoofing". Angerufene sollten sich von der Gleichheit der Rufnummern nicht irritieren lassen. Wichtig zu wissen ist, dass die Polizei - auch das Hessische Landeskriminalamt, Europol und Interpol - Bürgerinnen und Bürger niemals darum bittet, Geld zu überweisen. Das Hessische Landeskriminalamt rät: - Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen. - Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer, drücken Sie keine Taste. Legen Sie stattdessen einfach auf. Rufen Sie die Nummer nicht zurück. - Sprechen Sie mit Unbekannten niemals über persönliche oder finanzielle Verhältnisse. - Übergeben Sie niemals Geld an eine Ihnen unbekannte Person. Überweisen Sie kein Geld, wenn Sie sich nicht sicher sind, wer der Empfänger ist. - Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauenspersonen über den Anruf. - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind, oder man versucht hat, Sie zu betrügen. - Recherchieren Sie eigenständig die Telefonnummer der Polizeidienststelle. Wählen Sie die Nummer im Anschluss selbst, benutzen Sie nicht die Rückruftaste. - Weitere wichtige und hilfreiche Tipps finden Sie auf der Homepage der hessischen Polizei (www.polizei.hessen.de) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (www.polizei-beratung.de).Rückfragen bitte an: Hessisches Landeskriminalamt Laura Kaufmann-Conrad Telefon: 0611/83-8310 E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de