Gefahrguteinsatz auf der Autobahn A43
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Am Montagmorgen (30.05.2022) wurde die Feuerwehr um 09:58 Uhr auf die Autobahn A43 in Fahrtrichtung Münster alarmiert. Im Bereich des Rastplatzes vor der Anschlussstelle Sprockhövel meldete die Polizei einen Gefahrgutstücktransporter, aus dem Produktaustrat. Der Fahrzeugführer klagte über Atembeschwerden. Aufgrund des Lagebildes ließ der erstanfahrende Einsatzleiter noch auf der Anfahrt die Alarmstufe erhöhen. Hierauf folgte die Alarmierung von überörtlichen Kräften auf Basis eines vorbereiteten Konzeptes für Gefahrguteinsätze im Ennepe-Ruhr-Kreis. Im Bereich der Querspange wurde ein Bereitstellungsraum eingerichtet und von dort gezielt Kräfte zur Einsatzstelle abgerufen.
Der Fahrer des betroffenen Fahrzeuges wurde vom Rettungsdienst untersucht, verweigerte jedoch den Transport in ein Krankenhaus. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen 7,5to Stücktransporter, der mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gefahrgüter und leeren Behältnissen beladen war. Dabei war ein Gefäß beschädigt und es kam zu einem Produktaustritt, ohne das die Einsatzkräfte anfangs feststellen konnten, um welchen Gefahrstoff es sich handelte.
Einsatzleiter Markus Kosch gliederte die Einsatzstelle in mehrere Abschnitte und ließ das Fahrzeug schrittweise von Einsatzkräften unter Chemikalienschutzanzügen kontrollieren und freiräumen. Parallel wurden Gefahrstoffmessungen vorgenommen, der Brandschutz sichergestellt und die Einsatzstelle abgesichert sowie eine Stoffrecherche vorgenommen. Zeitweise musste die Autobahn in Fahrtrichtung Münster gesperrt werden. Letztlich fanden die Einsatzkräfte einen 30 Liter Behälter mit Wasserstoffperoxid und Peressigsäure, der beschädigt und zum größten Teil ausgelaufen war. Der Behälter wurde geborgen und gesichert und die Flächen, die mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen waren, wurden mit Chemikalienbindemittel abgedeckt. Hierzu waren insgesamt 4 Trupps unter Chemikalienschutzanzügen und 5 Trupps unter leichten Schutzanzügen im Einsatz, bis das Fahrzeug und die Ladung kontrolliert und gesichert waren. Nach den umfassenden Sicherungsmaßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Autobahnmeisterei übergeben, die ein Spezialunternehmen mit der Reinigung der kontaminierten Flächen und Entsorgung des kontaminierten Bindemittels und Materials beauftragte.
Die Feuerwehr Schwelm wurde bei dem Einsatz von Kräften der Feuerwehren aus Gevelsberg, Hattingen, Sprockhövel, Witten und Breckerfeld unterstützt. Eine Fachberaterin Chemie der Feuerwehr Gevelsberg unterstützte zusätzlich mit Fachexpertise. Der Rettungsdienst war mit 2 Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort. Ebenso unterstützten Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrzentrale. Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm verschaffte sich vor Ort einen Überblick und ließ sich von Markus Kosch in die Lage einweisen. Insgesamt waren mehr als 80 Einsatzkräfte mit einer Vielzahl von Fahrzeugen im Einsatz. Der Einsatz war gegen 16:00 Uhr beendet.
Während des Einsatzes auf der Autobahn wurde der Grundschutz in Schwelm mit Hilfe überörtlicher Kräfte sichergestellt, die auch zweimal zu Einsätzen ausrücken mussten.
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