BPOLI MD: ICE mit über 200 km/h – Schnellbremsung auf Höhe Gräfenhainichen

Am Samstag, den 11. Juni 2022 informierte gegen 06:50 Uhr die Notfallleitstelle der Bahn die Bundespolizeiinspektion Magdeburg über eine Schnellbremsung eines Intercityexpresses auf der Strecke von Leipzig nach Berlin. Auf Höhe des Bahnhofes Gräfenhainichen nahm eine 11-köpfige Personengruppe die lebensgefährliche Abkürzung über die Bahngleise, um auf den anderen Bahnsteig zum bereitstehenden Zug zu gelangen. Der Lokführer eines herannahenden Intercityexpresses bemerkte die Gefahr und leitete geistesgegenwärtig eine Schnellbremsung ein. Der Zug hatte zu diesem Zeitpunkt eine Geschwindigkeit von über 200 Kilometer pro Stunde. Das informierte Bundespolizeirevier Dessau fuhr mit Blaulicht und Martinshorn zum Ereignisort. Beamte der Landes- und Bundespolizei stellten die Personalien der Frauen und Männer im Alter zwischen 21 und 44 Jahren fest. Sie saßen bereits in dem Regionalexpress, für welchen sie ihr Leben riskiert haben. Jedoch verweigert die zuständige Zugbegleiterin die Mitnahme im Zug. Der Lokführer des Intercityexpresses erlitt durch den Sachverhalt einen Schock und konnte seinen Dienst nicht weiter fortsetzen. Ein weiterer im Zug befindlicher Lokführer übernahm und setzte die Fahrt nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen fort. Glücklicherweise blieben die Personengruppe und die Reisenden im Zug unverletzt. Durch diesen Vorfall erhielten vier Züge insgesamt 89 Minuten Verspätung. In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut darauf hin: Gleise sind nur an zugelassenen Bahnübergängen zu überqueren. Ansonsten besteht mit derartigen Handlungen Lebensgefahr, wie dieser aktuelle Sachverhalt wieder einmal zeigt. Die Züge nähern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Magdeburg Telefon: +49 (0) 391-56549-505 Mobil: +49 (0) 152 / 04617860 E-Mail: bpoli.magdeburg.oea@polizei.bund.de