… und schon wieder Betrug – einmal erfolgreich – einmal knapp gescheitert

Landkreis Am Mittwoch, 15. Juni, telefonierten Betrüger erneut im Landkreis Marburg Biedenkopf. Sie nutzten die Kombination aus "Schockanruf" und "Falscher Polizeibeamter" und waren in einem Fall leider erfolgreich. Eine Seniorin hatte Goldschmuck in fünfstelligem Wert übergeben. Ein weiterer Betrugsversuch scheiterte letztlich an glücklichen Umständen und einem aufmerksamen Taxi-Fahrer. Die Anrufe in den beiden geschilderten Fällen waren beide gleich aufgebaut. Zunächst meldete sich eine weinende Frau, als vermeintliche Tochter oder Schwiegertochter. Dann übernahm ein angeblicher Polizist und informierte die Opfer über die Verwicklung der Angehörigen in einen tödlichen Unfall. Die Gespräche endeten mit der Forderung einer Kaution, um die bevorstehende Haft zu verhindern. Bei einer 86 Jahre alte Marburgerin hatten die gemeinen Betrüger Erfolg. Als sie merkten, dass die Seniorin bereit war, zu helfen, ließen sie sie nicht mehr los und hielten sie insgesamt über zwei Stunden bis zur Übergabe am Telefon. Da die Dame nach eigenen Angaben kein Bargeld im Haus hatte und keine Möglichkeit besaß, die Bank aufzusuchen, bot sie den Schmuck zur Bezahlung an, worauf sich die Betrüger einließen. Im zweiten Fall bewahrten glückliche Umstände und ein umsichtiger Taxifahrer einen 88 Jahre alten Mann vor dem Verlust von 30.000 Euro. Der Mann war aufgrund des Telefonats schon bereit zu bezahlen. Die Betrüger schickten ihm sogar ein Taxi für den notwendigen Besuch der Bank. Da die Bank geschlossen war, setzte der Taxifahrer den Senioren wieder zu Hause ab. Als dieser ihn anwies zu warten, um ihn nach der Öffnung erneut zur Bank u fahren, schöpfte der Taxifahrer Verdacht, rief die Polizei und verhinderte so einen weiteren Erfolg der Betrüger. "Die Geschichten sind variantenreich und werden immer angepasst, sodass man letztlich gar nicht alle Vorgehensweisen der Betrüger am Telefon darstellen kann. Die Betrüger lassen sich auch von sofortigen und weit verbreiteten Warnmeldungen der Polizei nicht aufhalten oder beeinflussen und diese Polizeimeldungen erreichen leider potentielle Opfer nicht oder nicht frühzeitig. Wer nicht Opfer von Betrügern am Telefon werden will, dem hilft nur das sofortige Auflegen, sobald es am Telefon um Geld oder Vermögen geht. Egal welche Geschichte man hört, egal ob eine schockierende Nachricht oder einfach nur die Bitte um Unterstützung für irgendwas, geht es bei einem unerwarteten Anruf ums Geld, sollte man das Gespräch erstmal sofort beenden. Diese Verhaltensweise sollten innerhalb der Angehörigen immer wieder besprochen und angesprochen werden. Wer helfen möchte, kann dies ja nach einem selbst gewählten Rückruf und der entsprechenden Rückversicherung immer noch tun!" Martin Ahlich Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mittelhessen Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Raiffeisenstraße 1 35043 Marburg Telefon: 06421-406 120 E-Mail: pressestelle-marburg.ppmh@polizei.hessen.de