Polizei warnt vor Erpressung mit intimen Aufnahmen: Zuletzt mehrere Anzeigen von Opfern wegen „Sextortion“
Nordhessen: Am Montagnachmittag erstattete eine 22-Jähriger aus dem Landkreis Kassel eine Anzeige bei der Polizei in Kassel, weil er das Opfer einer sexuellen Erpressung geworden ist. Nach dem Kontakt zu einer ihm unbekannten Frau über ein Soziales Netzwerk und dem Austausch intimer Videoaufnahmen wurde er von Kriminellen erpresst. Sie forderten die Zahlung von 500 Euro, ansonsten würden sie die Aufnahmen an seine Freunde schicken und im Internet hochladen. Die Anzeige des 22-Jährigen war in den vergangenen Wochen nicht die einzige dieser Art in Nordhessen - häufig waren dabei eher jüngere Menschen die Opfer. Aus diesem Grund möchte die Polizei erneut vor dieser Masche, der bereits seit längerer Zeit grassierenden "Sextortion", warnen und Tipps zum Schutz geben.
Wie der junge Mann aus dem Landkreis Kassel bei der Anzeigenerstattung schilderte, hatte er am Sonntag über ein Soziales Netzwerk eine Nachricht von einer ihm unbekannten, attraktiven jungen Frau bekommen. Als er darauf antwortete, kam es zu einer regen Unterhaltung. Im weiteren Verlauf schlug die Frau ihm vor, auf eine Videochat-App zu wechseln. Diese App lud sich der 22-Jährige runter und trat über eine E-Mail-Adresse, die ihm zuvor genannt worden war, einem Videochat bei. Ausgehend von der Frau kam es dann zum Austausch von intimen Aufnahmen, woraufhin der Chat jedoch abrupt beendet wurde. Anschließend bekam der 22-Jährige sofort Nachrichten der Erpresser, dass er 500 Euro an ein ausländisches Konto überweisen müsse, ansonsten werde man die Aufnahmen von ihm an alle seine Freunde in dem Sozialen Netzwerk schicken und sie zusätzlich auf eine Videoplattform hochladen. Daraufhin erstattete der junge Mann Anzeige bei der Polizei.
Die Polizei gibt folgende Tipps zum Schutz vor sexueller Erpressung:
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an. - Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und
Privatsphäreeinstellungen. - Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher
Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber. - Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu. - Im Zweifel: kleben Sie die Chatkamera zunächst ab, um lediglich
verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten. - Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in
Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen. - Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren
online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder
Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor
Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt
Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit
jederzeit filmen kann.Weitere Informationen und Tipps zum Schutz vor "Sextortion" finden Sie auch im Internet auf der Seite der "Polizeilichen Kriminalprävention" unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/.
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Matthias Mänz
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