Vorsicht „Job-Scamming“! – Polizei warnt vor Betrugsmasche; An zwei Anhängern wurden Reifen plattgestochen; Einbruch in Baustoffhandel und mehr
Bereiche Offenbach und Main-Kinzig
Vorsicht "Job-Scamming"! - Polizei warnt vor Betrugsmasche
Dass auch Betrüger immer wieder findige Methoden nutzen, um an Geld zu kommen, zeigt sich bei einem Phänomen namens "Job-Scamming", das die zuständigen Kripo-Ermittler im Polizeipräsidium Südosthessen derzeit vermehrt beschäftigt. Dabei erstellen die Gauner gefälschte Stellenanzeigen im Internet, vorwiegend auf Job- oder Internetverkaufsportalen. Hierbei wird bei vermeintlich sehr guter Bezahlung oftmals ein Job mit freier Zeiteinteilung und Aussicht auf Homeoffice vorgegaukelt. In vielen Fällen zahlen die Täter zunächst einen kleinen Geldbetrag, um die Opfer zu ködern - so wird eine große Anzahl potenzieller Opfer angelockt.
Den Opfern wird in der Regel angeboten, als Tester von Banking-Apps zu arbeiten oder ein Auswahlverfahren durchlaufen zu müssen, was in aller Regel online stattfindet.
In beiden Fällen werden die Opfer von den Tätern dazu veranlasst, via Video-Ident-Verfahren persönliche Daten und Bilder preiszugeben, mit denen die Betrüger echte Bank- oder Bitcoin-Konten auf die Namen der Geschädigten eröffnen.
Im weiteren Verlauf werden die Opfer gebeten, die ihnen zugestellten Kontoeröffnungsunterlagen (PIN/TAN usw.) den Tätern zuzuleiten. Die Zuleitung der Unterlagen soll angeblich dazu dienen, die eröffneten Konten von Seiten des "Arbeitgebers" nach erfolgreicher Testung zu schließen.
Die Täter verändern unmittelbar nach Erhalt der Unterlagen die Onlinezugangsdaten zu den Konten, so dass die Opfer ab diesem Zeitpunkt keinen Zugriff auf das bzw. die eröffneten Konten haben. Zum Teil werden Konten bereits mit dem Namen des Bewerbers, allerdings mit falschen Kontaktdaten von den Tätern eröffnet. Somit ist der Zugang des Kontos bereits ab Eröffnung des Bewerbers für die Täter offen.
Und hier setzt sich der ausgefeilte Betrug fort: Die Konten werden nun für Zahlungen aus weiteren kriminellen Handlungen, etwa beim Warenbetrug, genutzt.
Die Täter bieten im Internet hochwertige Ware, wie etwa Smartphones oder Gartengeräte, günstig als Fake-Angebote an. Kauft nun ein Dritter das vermeintlich günstige Angebot und überweist das Geld auf das zuvor eröffnete Konto, ist das Geld weg - es wird nämlich sofort über andere Konten ins Ausland weitergeleitet.
Die gesamte Kommunikation zwischen Tätern und Geschädigten findet in den meisten Fällen über Messenger-Dienste statt.
Über den Betrug informiert werden die Opfer meist erst Wochen oder Monate später, wenn etwa ein Warenbetrugs-Opfer Anzeige erstattet oder sich das Amtsgericht mit dem Hinweis meldet, dass das Konto gepfändet wurde. Dann droht den Opfern sogar Ärger wegen Verdachts der Geldwäsche.
So erging es unter anderem einem 42-Jährigen aus dem Bereich Maintal, der gegen Bezahlung und Vorlagepersönlicher Daten ein Konto bei einer Online-Bank eröffnet hatte und hierüber Geldtransfers aus mutmaßlichen Betrugsgeschäften erfolgten - bis die Meldung der Bank kam. Auf das ihm geglaubte Konto hatte der 42-Jährige von Beginn an keinen Zugriff mehr.
Auch ein 28- jähriger Mann aus dem Landkreis Offenbach, der zur Gehaltsaufbesserung im Internet einen angeblichen App-Testing-Job annimmt, fiel auf die Gauner rein. Er musste hierbei seine Identität ebenfalls mit einem Identifizierungsprogramm bestätigen. Die angeblichen Firmenseiten im Internet sahen für den Jobsuchenden seriös aus, sodass er keinen Verdacht schöpfte. Dieses Verfahren hatte er bei insgesamt drei Banken durchgeführt. Die Konten wurden anschließend für Warenbetrügereien durch die Täter missbraucht. Der "Jobsuchende" erfuhr erst über eingehende Anzeigen bei der Polizei von der Masche.
Die Polizei rät daher:
- Innerhalb eines Bewerbungsverfahrens sollte eine Kontoeröffnung
via Video-Ident-Verfahren auf jeden Fall abgelehnt werden. - Wenn bereits an einem solchen Verfahren teilgenommen wurde,
sollte das Konto sofort gesperrt werden. - Sichern Sie Chatverläufe und erstatten Sie in jedem Fall
Strafanzeige bei der Polizei, wenn Sie einer fremden Person Ihre
Daten übermittelt haben.Hinweis: Dieser Meldung ist ein Bild beigefügt.
Bereich Offenbach
1. An zwei Anhängern wurden Reifen plattgestochen - Offenbach
(aa) Unbekannte haben zwischen Dienstag, 19.30 Uhr und Mittwoch, 16 Uhr, in der Dietzenbacher Straße an zwei abgestellten Anhängern Reifen zerstochen. Die Hänger standen in Höhe der Hausnummer 135. Der oder Täter zerstachen jeweils die beiden Reifen der rechten Seite. Die Beamten der Regionalen Ermittlungsgruppe Offenbach bitten um Hinweise unter der Rufnummer 069 8098-5100.
2. Wer sah den Unfall auf dem Baumarktparkplatz? - Rodgau/Dudenhofen
(aa) Nach einem Baumarktbesuch am Donnerstagnachmittag in der Hegelstraße fand eine 49-Jährige gegen 16.50 Uhr ihren Mercedes beschädigt vor. Die Rodgauerin hatte den schwarzen 300C zwanzig Minuten zuvor auf dem Parkplatz des Baumarktes abgestellt. Ein unbekanntes Fahrzeug war gegen den vorderen rechtem Kotflügel und die Stoßstange gefahren. Der Verursacher kümmerte sich jedoch nicht um den Schaden von etwa 3.000 Euro und fuhr davon. Die Unfallfluchtermittler setzen darauf, dass andere Kunden den Vorfall beobachtet haben und bitten diese Zeugen, sich unter der Rufnummer 06183 91155-0 zu melden.
3. Heftiger Zusammenstoß auf Parkplatz - Neu-Isenburg
(aa) Ein Verkehrsteilnehmer meldete am Donnerstagabend am Dreiherrnsteinplatz einen Unfall mit "heftigem Aufprall und abgerissenen Reifen". Auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes waren kurz vor 18.30 Uhr zwei Autos zusammengestoßen. Ein 32-jähriger war mit seinem Mercedes rückwärts aus einer Parkbucht gefahren und mit dem vorbeifahrenden Jaguar eines 24-Jährigen zusammengestoßen. Der 32-Jährige klagte anschließend über Nacken- und Rückenschmerzen. An den Autos der beiden Neu-Isenburger entstand ein Schaden von etwa 16.000 Euro, wobei an dem Jaguar die hintere rechte Achse gebrochen und ein Rad herausgerissen war.
Bereich Main-Kinzig
1. Einbruch in Baustoffhandel - Bad Soden-Salmünster/Romsthal
(jm) Einbrecher drangen von Mittwoch auf Donnerstag in einen Baustoffhandel in der Huttentalstraße ein. Die Unbekannten verschafften sich zwischen 18 und 7 Uhr gewaltsam Zugang zum Geschäft. An mehreren Fenstern und Türen wurden Hebelspuren festgestellt. Die Täter durchwühlten sämtliche Büroschränke und nahmen einen Tresor, indem sich unter anderem Bargeld befand. Zudem entwendeten die Diebe etliche Artikel aus der Auslage. Nach ersten Ermittlungen waren zwei schlanke Männer in dem Laden zugange. Beide waren gleich gekleidet (olivgrüne Jacke, dunkle Jeans und dunkle Schuhe). Zudem trugen sie jeweils eine Sturmhaube. Die Kripo Hanau bittet Anwohner und Passanten, die Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 06181 100-123 zu melden.
Offenbach, 08.07.2022, Pressestelle, Thomas Leipold
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