Geschwindigkeitskontrolle auf der B 210 – Polizei zieht Bilanz

"120 festgestellte Geschwindigkeitsverstöße in 4 Stunden" Dies ist die Bilanz einer Kontrollaktion, die am heutigen Tage, 11.08.22, beginnend in den Vormittagsstunden bis in den frühen Nachmittag hinein auf der B 210, an der Überführung B210 / Bahnhofsstraße bzw. Anschlussstelle Jever - Ost, in Fahrtrichtung Wittmund, durchgeführt wurde. Die umfangreiche Verkehrskontrolle fand im Rahmen einer gezielten länderübergreifenden ROADPOL-Kontrollaktion statt, in der auch die Polizeibeamtinnen und Beamte der PI Wilhelmshaven/Friesland bis Ende der Woche im gesamten Zuständigkeitsbereich umfangreich kontrollieren. Der heutige Kontrollort ist dabei bewusst gewählt worden: Aufgrund der Unfallsituation auf der B 210 werden durch den Landkreis Friesland und die Polizei verstärkt Kontrollen durchgeführt, die über die heutige Kontrolle hinausgehen. "Wir haben zahlreiche Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, die zum Teil auch Fahrverbote nach sich ziehen werden.", so Polizeioberkommissar Dittel, Koordinator der Geschwindigkeitsmesswoche. "Leider fehlte beinahe bei allen Verkehrsteilnehmern jegliche Form von Einsichtsverhalten oder Fehlerbewusstsein. Dass mit den zum Teil hohen Geschwindigkeiten auch ein erhebliches Unfallrisiko einhergeht, ist den Verkehrsteilnehmern leider, trotz der schweren Unfälle in der Vergangenheit, schlicht nicht bewusst." "Der Polizei geht es bei dieser Kontrollaktion in erster Linie nicht um die Sanktionierung der Verkehrsteilnehmer, sondern vordergründig suchen wir das persönliche Gespräch mit dem Bürger und wollen verdeutlichen, dass ihr Fehlverhalten gefährlich ist und zwingend überdacht werden muss." Die B 210 ist bereits häufiger durch größere Verkehrsunfälle in die Schlagzeilen geraten. Viele Verkehrsunfälle waren auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurück zu führen. Im Jahr 2021 hat es auf der B 210 im Bereich des Polizeikommissariats Jever insgesamt 62 Verkehrsunfälle (ohne Wildunfälle) gegeben. Bei 12 Unfällen kam es zu Personenschäden. Insgesamt wurden vier Personen tödlich, sieben Personen schwer und elf Personen leicht verletzt. Bei 27 Unfällen wurde als Ursache ungenügender Sicherheitsabstand oder unangepasste Geschwindigkeit erkannt. Um die Kontrollen der Fahrzeuge auf der B 210 möglichst risikofrei für alle Beteiligten sicherzustellen, wurde durch die Polizei eine Trichter-Geschwindigkeitsreduzierung eingerichtet, die das Tempo von den erlaubten 100 km/h auf zunächst 70 km/h und schlussendlich auf 50 km/h drosselte. Hierfür war eigens vom Landkreis Friesland zuvor eine Genehmigung zur beschilderten Geschwindigkeitsreduzierung eingeholt worden. Ein Hinweisschild mit dem Wortlaut "Polizeikontrolle" wurde ebenfalls für die Verkehrsteilnehmer sichtbar aufgestellt. Auch die Einhaltung dieser Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von der Polizei überwacht. Trotz dieser Vorkehrungen hielten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Beschilderungsvorgaben und fuhren mit überhöhter Geschwindigkeit in den Kontrollbereich. Trauriger Spitzenreiter der Kontrollaktion sind drei Fahrzeugführer, die im sogenannten "Geschwindigkeitstrichter" bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h mit jeweils zwei mal 94 km/h und einmal 96 km/h gemessen worden sind. Auf diese Fahrzeugführer kommen jetzt Ordnungswidrigkeitenverfahren zu, die auch Fahrverbote nach sich ziehen können. Bei den Messungen im Bereich der Kontrollstelle wurden 91 Verstöße festgestellt. Bei der Überprüfung der gefahrenen Geschwindigkeiten im Bereich B210 / Bahnhofstraße mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h wurden darüber hinaus 29 Verstöße festgestellt. Hiervon waren 17 im Bußgeldbereich, d.h. auf die Betroffenen kommt mindestens ein Bußgeld von 60 Euro, ein Punkt sowie Gebühren zu. Auch hier führten Selbstüberschätzung und Risikobereitschaft zu gefährlichen Geschwindigkeitsverstößen. In einem Fall wurde ein Fahrzeugführer mit 142 km/h gemessen. +++ Hintergrundinformationen zu ROADPOL (European Roads Policing Network) +++ "Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!" ROADPOL ist ein europaweites Polizeinetzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. ROADPOL steht für "European Roads Policing Network". Hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in London. Dieses Polizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweite Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten. ROADPOL geht davon aus, dass die Verkehrsüberwachung und -prävention einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Zahl von Verkehrsunfallopfern leisten wird. Die zentralen Ziele des Netzwerkes sind: - Reduzierung von Verkehrsopfern auf europäischen Straßen - Zusammenführung, Zusammenarbeit und Austausch praktischer Erfahrungen der Straßenverkehrsbehörden und Verkehrspolizeien in Europa - Organisation und Koordination europaweiter Einsätze und Kampagnen - Unterstützung und Förderung von Forschungsinitiativen im Bereich der VerkehrssicherheitRückfragen bitte an: Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Pressestelle Wilhelmshaven Telefon: 04421/942-104 und am Wochenende über 04421 / 942-215