(KA) Karlsruher Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gelingt empfindlicher Schlag gegen Rauschgifthändlerring – Neun Tatverdächtige in Untersuchungshaft, weitere auf der Flucht
Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Polizeipräsidium Karlsruhe:
Karlsruher Ermittlungsbehörden ist Anfang August ein empfindlicher Schlag gegen einen überregional agierenden Rauschgifthändlerring gelungen. Seit über eineinhalb Jahren ermitteln die Abteilung für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und die Kriminalinspektion 4 des Polizeipräsidiums Karlsruhe gegen eine Gruppierung, die im Raum Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg und Speyer ansässig ist.
Die Ermittlungsbehörden waren zum Jahresende 2020 aufgrund von Hinweisen aus dem Ausland auf einen im nördlichen Landkreis Karlsruhe wohnhaften 35-jährigen Tatverdächtigen aufmerksam geworden. Nach und nach erschloss sich bei akribischer Ermittlungs- und Überwachungstätigkeit mit mehreren tausend Einsatzstunden der höchst konspirativ agierende und daher nur schwierig zu ermittelnde Personenkreis von Tatverdächtigen. Der Gruppierung wird vorgeworfen, unter Investition hoher Geldbeträge in Verschleierung von Kommunikation und Transportwegen ein weitverzweigtes Drogenhandelsnetzwerk aufgebaut zu haben. Bisherigen Erkenntnissen zufolge stammte das Rauschgift vorwiegend aus Spanien und erreichte mittels Transportlogistik einer im benachbarten Ausland aktiven Tätergruppierung Deutschland. Hierbei bedienten sich die Beschuldigten der sogenannten "Krypto-Kommunikation". Es handelt sich dabei um Nachrichten über verschlüsselte Chat-Plattformen, die dem Nutzer versprechen, in seinem - illegalen - Treiben vor dem Zugriff der Ermittlungsbehörden sicher zu sein. Das ist tatsächlich aber nicht der Fall.
Im Zuge mehrtägiger Zugriffs- und Durchsuchungsaktionen kamen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe insgesamt neun Personen in Untersuchungshaft, weitere Tatgenossen befinden sich derzeit noch auf der Flucht. Bei den sich in Untersuchungshaft befindlichen Beschuldigten handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau und weitere acht überwiegend deutsche Tatverdächtige im Alter zwischen 25 und 61 Jahren. Dem 35-jährigen Haupttäter wird mit Haftbefehl des Amtsgerichts Karlsruhe zur Last gelegt, allein im Zeitraum April 2020 bis Anfang Juni 2021 unter Nutzung von Krypto-Plattformen mehr als 638 Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie weiteres Rauschgift einschließlich Kokain gewinnbringend umgesetzt zu haben.
Die am 3. August gestarteten Durchsuchungsmaßnahmen umfassten insgesamt über 30 Wohn-, Geschäfts- und Lagerräume im nördlichen Landkreis Karlsruhe sowie im Bereich von Heidelberg und Speyer und führten zur Sicherstellung von mehr als 150 Kilogramm Marihuana, zweieinhalb Kilogramm Kokain und jeweils über ein Kilogramm Haschisch und Amphetamin sowie Schusswaffen. Die Maßnahmen förderten zudem eine professionell betriebene Marihuana-Plantage im Bereich Heidelberg zu Tage. In dieser waren die Täter nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei in der Lage, zwischen 1.500 und 2000 Cannabispflanzen zeitgleich anzubauen.
Finanzermittler der Kriminalpolizei konnten Vermögenswerte - unter anderem mutmaßliches Dealgeld, Schmuck, Uhren sowie ein hochpreisiges Sportboot - im Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro zur Vorbereitung der Einziehung beschlagnahmen.
Die Ermittlungen gegen die Gruppierung wegen Vorwurfs des bewaffneten bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie Waffenhandels dauern an.
Dr. Matthias Hörster, Staatsanwaltschaft Karlsruhe
Ralf Minet, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe
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