Gemeinsame Abschlussmeldung der Bundes- und Landespolizei zur Fußballpartie F.C. Hansa Rostock gegen FC St. Pauli
Am Sonntag, 21. August 2022, hat im Rostocker Ostseestadion das
Fußballspiel der 2. Bundesliga zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem FC St. Pauli stattgefunden. Das Spiel wurde im Vorfeld als Risikospiel eingestuft.
Die Anreise der Gästefans aus Hamburg erfolgte per Zug und in Teilen
individuell zum Rostocker Hauptbahnhof. Der von der Hamburger Fanszene angekündigte Fanmarsch vom Bahnhof zum Stadion fand nicht statt. Durch die direkte Kommunikation der Polizei mit Verantwortlichen des Gastvereins konnte die mit einem Gästefanmarsch verbundene Gefahrensituation dargestellt werden, woraufhin das Vorhaben letztlich nicht umgesetzt wurde.
Die St.-Pauli-Fans wurden mit Unterstützung der Bundespolizei mit Shuttlebussen sicher ins Stadion gebracht. Die Fahrt der Busse zum Stadion verzögerte sich in einigen Fällen, da durch einige Fans immer wieder die Türentriegelungen betätigt wurden.
Etwa 1.500 Hansafans versammelten sich am Rostocker Matrosendenkmal, um von dort in Richtung Ostseestadion zu marschieren. Dabei wurde massiv Pyrotechnik gezündet und die Fahrbahn durch Müll, Scherben und
umgeworfene Mülltonnen stark verunreinigt. Die betroffenen Straßenzüge mussten bis zur Reinigung für den Verkehr gesperrt werden.
Kurz nach Anpfiff der Partie kam es auf der Südtribüne zum Zünden eines Böllers. Dabei wurden sieben Personen verletzt. Sechs Hansafans wurden wegen eines Knalltraumas ärztlich versorgt. Eine Person musste mit schweren Verletzungen am Fuß in ein Krankenhaus gebracht werden.
Heimfans griffen aktiv ein und verbrachten den 44-jährigen
Tatverdächtigen in Richtung Ordnungsdienst. Die Ermittlungen der Polizei zum Verdacht der versuchten schweren Körperverletzung wurden
aufgenommen.
Das Spiel verlief aus polizeilicher Sicht ohne weitere nennenswerte
Vorkommnisse. Auch die Abreise erfolgte weitestgehend problemlos. Die
Gästefans wurden mit den Shuttlebussen in Richtung Hauptbahnhof
gebracht. Lediglich bei einem Shuttlebus kam es wegen einer Überfüllung zu einer Abfahrtsverzögerung. Weitere Probleme traten nicht auf.
"Das Konzept der strikten Fantrennung konnte wie geplant umgesetzt
werden. Ich bin sehr zufrieden, dass es gelungen ist, die St.-Pauli-Fans kommunikativ zu überzeugen, den Bus-Shuttle anzunehmen", so der
Einsatzleiter Achim Segebarth.
"Auf Grund der als risikoreich bewerteten Spielbegegnung waren die
Einsatzvorbereitungen und die Einsatzdurchführung sehr umfangreich und kräftefordernd. Dabei stand die Sicherheit aller Bahnreisenden im Fokus unseres Auftrages. Hierzu war die Bundespolizei auf den Bahnhöfen in und um Rostock sowie in den relevanten Zügen während der An- und Abreise präsent. Das Konzept der strikten Fantrennung hat weitestgehend dazu beigetragen, dass ein Aufeinandertreffen der bahnreisenden Fangruppierungen verhindert werden konnte", resümierte der Einsatzleiter der Bundespolizei, Ralf Scheiner.
Insgesamt waren 1.500 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Landes-
und Bundespolizei im Einsatz. Darunter Einsatzkräfte aus Hamburg,
Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Neben Polizeihubschraubern der Bundes- und Landespolizei kam auch erneut eine Drohne des Landesbereitschaftspolizeiamtes zum Einsatz.
Beim Einsatz wurden keine Beamten verletzt. Unter anderem wurden
Ermittlungen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und versuchter
Körperverletzung aufgenommen.
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