Sympathisch klingender Betrüger täuscht Seniorin

In Lindlar ist eine Frau auf Betrüger hereingefallen. Über zwei Wochen stand sie immer wieder in Kontakt mit den Kriminellen, die sich mal als Polizeibeamte und mal als Staatsanwalt ausgaben. Alles begann damit, dass sich am 10. August abends um 23 Uhr telefonisch ein Mann bei ihr meldete und sich als Kripobeamter aus Köln ausgab. Der Anrufer schilderte ihr, dass in ihrer Nachbarschaft eine rumänische Einbrecherbande festgenommen wurde. Diese hatten eine Liste, auf der auch ihr Name stand. Kurz danach wurde sie mit einem Staatsanwalt verbunden, der diese Geschichte fortführte. Die Lindlarerin war durchaus misstrauisch und die kriminellen Anrufer forderten nicht direkt Geld. Stattdessen vereinbarten sie tägliche Anrufe. Fast zweieinhalb Wochen lang hatte die Seniorin immer wieder telefonischen Kontakt zu dem vermeintlichen Staatsanwalt. In diesen Gesprächen säte der Betrüger auch Misstrauen gegenüber der Hausbank, da Mitarbeiter der Bank mit der Einbrecherbande unter einer Decke stecken würden. So konnte er die Frau letztendlich davon überzeugen, ihr Geld lieber in Gold anzulegen und in einem Schließfach zu hinterlegen. Mit der Finte, dass ihr beim Goldkauf womöglich unechtes Gold untergejubelt wurde, schaffte es der angebliche Staatsanwalt dann, die Geschädigte zur Herausgabe des Goldes zu überreden. Er bot an, das Gold auf Echtheit und Fingerabdrücke zu überprüfen. Darauf ließ sich die Seniorin ein, holte das Gold von der Bank und übergab es an einen Abholer. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine weiteren Anrufe mehr und unter der Kontakt-Telefonnummer konnte sie niemanden mehr erreichen. Über den ganzen Zeitraum war die Lindlarerin immer mal wieder misstrauisch gewesen. Dem Anrufer, dessen Stimme sie als selbstbewusst und sympathisch beschrieb, gelang es jedoch jedes Mal ihr Misstrauen zu zerschlagen bzw. dieses Misstrauen gegen die Bankangestellten oder den Goldverkäufer zu richten. Die Anrufer forderten außerdem von ihr absolutes Stillschweigen gegenüber ihren Angehörigen und den Bankangestellten. Dieses perfide Vorgehen ist kein Einzelfall. Die Betrüger setzen ihre Opfer immer weiter unter Druck, manipulieren sie und isolieren sie zunehmend von anderen. Die Polizei rät: Sprechen Sie unbedingt mit ihren Angehörigen, Freunden und Nachbarn über die Maschen der Betrüger. Diese sind sehr einfallsreich und rhetorisch gut geschult. Nur wer die Tricks kennt, ist davor geschützt. Nähere Informationen unter: https://oberbergischer-kreis.polizei.nrw/artikel/betrueger-geben-sich-am-telefon-als-polizeibeamte-aus Zeugen, die am Freitagnachmittag (26. August) im Bereich Moselweg verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, melden ich bitte beim Kriminalkommissariat 3 unter der Rufnummer 02261 81990. Personenbeschreibung des Abholers: männlich, 18 bis 20 Jahre alt, schlank, etwa 1,70 Meter groß, dunkler Oberlippenbart, dunkel gekleidet, trug eine schwarze Basecap Rückfragen von Pressevertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis Monika Treutler Telefon: 02261 8199 652 E-Mail: monika.treutler@polizei.nrw.de