Angebliche Einbrecherbanden und Liebesbetrüger beschäftigen die Polizei

Es klingt vielleicht gar nicht so abwegig: Die Polizei ruft ältere Leute an und warnt sie vor rumänischen Einbrecherbanden, die zurzeit in der Region unterwegs sind. Da sie ängstlich reagieren, schlagen die Anrufer vor, Wertsachen und Bargeld der älteren Bürger zum Schutz für einige Zeit zu verwahren. Aber die echte Polizei macht so etwas nicht. Es sind schlichtweg Betrüger, auf deren Masche gerade eine 82-jährige Deutsche in Pasewalk hereingefallen ist. Etwa drei Stunden hat ein Betrüger sie am Telefon gehalten, ausgefragt und schließlich überredet, Bargeld, Wertgegenstände und Bankkarten an einen vermeintlichen Polizisten zu überreichen. Der Mann, der sich als abholender "Polizist Herr Weber" ausgab, war mittelgroß, 30-40 Jahre alt und hatte lange dunkle Haare, die zu einem Zopf oder einem Dutt zusammengebunden waren. Schaden in diesem Fall: etwa 3.000 Euro. Um eine ganz andere Summe geht es im Fall eines 55-jährigen Deutschen aus dem Bereich Neustrelitz: Er hat durch "love scamming" - digitaler Liebesbetrug - etwa 90.000 Euro verloren. Über Portale mit Kontaktanzeigen hat er eine Frau kennengelernt, die vorgab, als Amerikanerin gerade in Deutschland zu leben und in ihrer Heimat eine Millionen-Erbschaft gemacht zu haben. Damit das Geld nach Deutschland transferiert werden könne, sollte er für sie die Transaktionsgebühren und andere Vorabkosten auslegen. Ihm wurden die Rückzahlung und ein Anteil an dem Millionen-Erbe als Gegenleistung versprochen. Das ist natürlich Quatsch. Wir warnen immer wieder vor solchen "love-scamming"-Betrugsmaschen, bei denen sich Betrüger als angeblich in Not geratene US-Soldaten ausgeben oder eben vorgeben, Erbschaften nicht ohne die finanzielle Hilfe des späteren Opfers transferiert zu bekommen. Gerade im Fall von "love scamming" sind die Methoden sehr ausgefeilt. Die Betrüger gehen sehr geduldig vor, bauen teils über Monate hinweg eine Art Beziehung zu dem Opfer über Chats und sogar auch über Skype-Anrufe auf. So fassen die Opfer noch mehr Vertrauen. Und dann schlagen sie mit ihren Mitleidsmaschen zu. In vielen Fällen nehmen Opfer sogar hohe Kredite auf, um die Überweisungen tätigen zu können. Wir raten Bürgern, bei Geldforderungen sofort sämtliche Kontakte abzubrechen und die Polizei zu informieren. Sollte bereits Geld überwiesen worden sein, dann sollten schnellstmöglich Polizei und Hausbank angerufen werden, um die Summe gegebenenfalls noch zurückholen zu können. Rückfragen bitte an: Für Medienvertreter: Claudia Tupeit Polizeipräsidium Neubrandenburg Telefon: 0395/5582-2041 E-Mail: pressestelle-pp.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de Für Hinweise und Fragen aus der Bevölkerung: Bitte an die im Text angegebene Dienststelle bzw. die Internetwache oder jedes andere Polizeirevier wenden! Rückfragen außerhalb der Bürozeiten und am Wochenende: Polizeipräsidium Neubrandenburg Einsatzleitstelle/Polizeiführer vom Dienst Telefon: 0395 5582 2223 E-Mail: elst-pp.neubrandenburg@polmv.de