Stadtgebiet: Notgroschen für die Beerdigung weg – Liebesbetrüger bringt Frau um Erspartes
Im August 2022 bekommt die 76-jährige Erika (Name geändert) aus dem Duisburger Süden die erste Nachricht über den Facebook-Messenger. Ein Mann sucht den Kontakt zu ihr, schmeichelt sich ein. Er stellt sich als "Patrick" vor, behauptet UN-Mitarbeiter in Pakistan zu sein und erschleicht sich über mehrere Wochen das Vertrauen der Seniorin. Anfangs schreibt er harmlose Nachrichten: "Wie geht es dir?" oder "Wie war dein Tag?". Im Laufe der Wochen werden die Gespräche zwischen den beiden intimer. Schließlich gesteht der Mann der 76-Jährigen seine Gefühle. Es läuft gut für Patrick - Erika hat angebissen und vertraut ihm jetzt. Zeit, Beute zu machen, denkt er sich. Also erzählt er Erika eine rührselige Geschichte:
Angeblich wartet er auf ein Paket, in dem sich eine große Summe Bargeld befinden soll. Allerdings sei dieses Paket vom Zoll beschlagnahmt worden. Patrick benötige Geld, um es auszulösen, sagt er. Aber gerade sei es bei ihm finanziell ein wenig eng...
Erika will helfen. Sie kauft zunächst einen Apple-Gutschein für 100 Euro und schickt "Patrick" den Code. Doch das ist nicht genug, plötzlich verlangt der Mann eine fünfstellige Summe von Erika. Die Seniorin ist verzweifelt. Was soll sie tun, sie hat doch nicht so viel Geld. Wenn sie ihm nicht hilft, wendet er sich womöglich wieder von ihr ab?
Sie greift nach dem letzten Strohhalm: Das Ersparte für die eigene Beerdigung. Erika kauft Gutscheine in vierstelliger Höhe und verschickt die Codes. Aber das reicht nicht: Patrick will mehr Geld. Die Seniorin bekommt Angst und beginnt zu zweifeln: an sich, an Patrick. Schließlich informiert sie die Polizei.
---Die Geschichte hat sich in den vergangenen Wochen so zugetragen. Diese Art von Betrug wird als "Love Scamming" oder "Romance Scamming" bezeichnet. Die Polizei Duisburg hat die Ermittlungen aufgenommen.
Sind Sie auch betroffen? Brechen Sie den Kontakt ab und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Außerdem können Sie sich an das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Duisburg (https://duisburg.polizei.nrw/polizeilicher-opferschutz) oder den Weissen Ring (https://weisser-ring.de/internetkriminalitaet) wenden.
Die Kollegen der Polizei in Gütersloh haben sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt:
https://guetersloh.polizei.nrw/artikel/literarische-kriminalpraevention-hoerbuecher-nach-dem-guetersloher-modell und
https://guetersloh.polizei.nrw/medien/hoerbuch-romance-scamming
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Duisburg
- Pressestelle -
Telefon: 0203 280 -1041, -1045, -1046, -1047
Fax: 0203 280 1049
E-Mail: pressestelle.duisburg@polizei.nrw.de
außerhalb der Bürodienstzeiten:
Polizei Duisburg
Telefon: 0203 2800