Pinneberg – Couragierter Taxifahrer bewahrt Rentner vor finanziellem Schaden nach Anruf einer falschen Vertreterin des Amtsgerichts
Am Dienstag (11.10.2022) ist es in Pinneberg zu einem versuchten Fall des Betruges zum Nachteil eines 86-jährigen Rentners gekommen.
Nach bisherigen Erkenntnisstand nahm eine männliche Person um 17:30 Uhr telefonischen Kontakt zu dem rüstigen Rentner auf. Die Person erklärte, dass der Sohn des Pinnebergers einen Verkehrsunfall mit Todesfolge schuldhaft verursacht habe.
Eine weibliche Stimme, die sich als Vertreterin des Amtsgerichtes zu erkennen gab, erklärte, dass die sofortige Zahlung einer Kaution in Höhe von 50.000 Euro es dem Sohn des Geschädigten ermöglichen würde, an einer Hauptverhandlung am kommenden Freitag teilnehmen zu können.
Nachdem der Rentner erklärte, dass er die komplette Summe nicht aufbringen kann, einigte man sich auf einen niedrigeren Betrag. Er möge sofort zur Bank fahren und das Geld abheben. Weiterhin wurde er aufgefordert, das Telefonat nicht zu beenden, das Telefon auf den Tisch zu legen und sobald er zurückgekehrt sei, sich für weitere Anweisungen am Telefon wieder zu melden.
Ein Taxi wurde von der vermeintlichen Vertreterin des Amtsgerichtes für den Rentner gerufen, welches dann auch vor seiner Wohnanschrift erschien und ihn zum Kreditinstitut fuhr.
Da das Kreditinstitut bereits geschlossen hatte, fuhr der Rentner mit dem Taxi nach Hause.
Auf der Rückfahrt nach Hause wurde der Taxifahrer misstrauisch. Durch diesen konnte ein persönlicher Kontakt zur Polizei hergestellt werden.
Dem umsichtigen Verhalten des Taxifahrers ist es zu verdanken, dass ein Vermögensschaden abgewendet werden konnte.
Die Kriminalpolizei in Pinneberg hat in diesem Fall die Ermittlungen wegen eines Falls des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges aufgenommen.
Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.
Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.
Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Nicht selten werden sie am Telefon aufdringlich oder betteln regelrecht um Hilfe. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die "Opfer"
sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.
Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg
04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Seniore
n/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
unmittelbar zu entnehmen.
Tipps für Ihre Sicherheit
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer
auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte
Personen.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den
Anruf.
- Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne
Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie
nicht die Rückruftaste.Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Sandra Firsching
Telefon: 04551-884-2020
Handy: 0160/3619378
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de