Schwerpunktkontrolle: Versteckspiel mit der Polizei auf der Autobahn endet für Fahrer mit Strafverfahren – Zahlreiche Verstöße bei Lkw-Kontrollen geahndet
Bei einer Schwerpunktkontrolle des gewerblichen Güterverkehrs hat die Polizei am Donnerstag, 13.10.2022, auf der Bundesautobahn (BAB) 2 zahlreiche Verstöße sowie technische Mängel festgestellt. Die Einsatzkräfte fertigten Anzeigen. Ein Transporterfahrer, der noch nie im Besitz einer Fahrerlaubnis war, wurde genau deshalb ertappt, weil er sich vor der Polizei im fließenden Verkehr verstecken wollte.
Bei einer großangelegten Kontrolle nahm die Polizei Hannover auf der BAB 2 im Bereich Bothfeld am Donnerstag zahlreiche Fahrzeuge des gewerblichen Güterverkehrs näher unter die Lupe. Bei den Kontrollen auf dem Rastplatz Varrelheide ahndeten die Einsatzkräfte diverse Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen und leiteten Verfahren wegen technischer Mängel an den überprüften Fahrzeugen ein. In 14 Fällen untersagte die Polizei die Weiterfahrt.
Besonders dreist erwies sich der Fahrer eines Kleintransporters, der ohne Fahrerlaubnis am Steuer saß und - wie sich später bei der Kontrolle herausstellte - auch noch nie ein solches Dokument besessen hat. Um aus dem Blickfeld der Polizeistreife zu entkommen, nutzte der sich zuvor noch mit hoher Geschwindigkeit nähernde Fahrer nämlich den Überholvorgang zweier Lkw aus, um sich vor der Polizei zu verstecken.
Der Transporter wechselte auf den linken Fahrstreifen und fuhr neben den deutlich langsameren Lkw her, um nach dem Passieren der Polizeistreife wieder deutlich zu beschleunigen. Womit der Fahrer nicht gerechnet hatte: Die Autoschlange, die sich hinter dem plötzlich sehr langsam fahrenden Transporter gebildet hatte, weckte erst recht das Misstrauen des Beamten, der sich prompt dazu entschloss, den Transporter in Richtung Kontrollstelle zu geleiten. Bei der Überprüfung wurde schnell der Grund für das Versteckspiel klar: Der Fahrer konnte weder einen Führerschein noch einen Ausweis oder Pass vorlegen. Bei der weiteren Überprüfung stellte sich zudem heraus, dass der Mann noch nie eine Fahrerlaubnis erlangt hatte. In deren Besitz wird er nun wohl vorerst auch nicht kommen: Mindestens ein Jahr lang erhält der Mann eine entsprechende Sperre in Deutschland.
Bei den mehr als 80 kontrollierten Fahrzeugen stellten die Einsatzkräfte darüber hinaus insgesamt 51 Ordnungswidrigkeiten fest. Ein Großteil davon ging auf technische Mängel (17x), fehlende Tageskontrollblätter und damit mangelhafte Arbeitszeitnachweise (11x) sowie Verstöße bei der Ladungssicherung (4x) zurück. Ebenfalls geahndet wurden unter anderem Geschwindigkeitsverstöße, die Benutzung elektronischer Geräte am Steuer, zu geringe Abstände sowie eine Überladung.
Bei den 14 untersagten Weiterfahrten fiel ein mit Gefahrgut beladener Lkw auf, bei dem ein Reifen des Aufliegers bereits Luft verlor. Er hatte ein großes Loch bis auf das Stahlgeflecht des Mantels im Reifen - ein Anzeichen, dass der Schaden schon länger vorlag. Außerdem war eine Bremsscheibe gerissen. Bei einer Weiterfahrt wäre das Risiko hoch gewesen, dass der Reifen platzt und in der Folge dann auch andere Verkehrsteilnehmende dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Erst nach erfolgter Reparatur durfte der Sattelzug seine Fahrt fortsetzen.
Bei 13 kontrollierten Fahrern bemerkten die Beamtinnen und Beamten, dass gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen wurde. Zudem hatten neun festgestellte Straftaten, unter anderem wegen des Verdachts des Sozialleistungsbetrugs sowie illegaler Beschäftigung, Ermittlungsverfahren zur Folge.
Im Rahmen der Schwerpunktkontrolle behielt die Polizei insgesamt 2.620 Euro an Verwarngeldern und Sicherheitsleistungen ein. /ram, bo
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