Fußgänger bedrohen Autofahrer / Polizei sucht weitere Opfer und Zeugen

Marburg - Schröck: Fußgänger bedrohen Autofahrer / Polizei sucht weitere Opfer und Zeugen Am Dienstagabend (15.11.2022) rückten mehrere Streifen der Marburger Polizei zur Straße "Zum Elisbethbrunnen" in Schröck aus. Ein Autofahrer war von dort geflüchtet, nachdem mehrere Personen seinen Wagen gestoppt und ihn bedrängt hatten. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls sowie Verkehrsteilnehmer, die möglicherweise ebenfalls von der Gruppe genötigt und/oder bedroht wurden. Gegen 20.35 Uhr war der 24-jährige Polofahrer in Richtung Marburg unterwegs. Am Ortsausgang lief eine Gruppe von jungen Frauen und Männern auf der Fahrbahn, so dass er sein Tempo auf Schrittgeschwindigkeit reduzieren musste. Einer der Männer hielt ein Messer in der Hand und forderte den Marburger aggressiv schreiend auf, den Polo zu stoppen. Bevor die Gruppe seinen Wagen gänzlich umstellen konnte, legte er den Rückwärtsgang ein, drehte und fuhr davon. Noch während der Fahrt informierte er über Notruf die Polizei und gab Personenbeschreibungen ab. Wenige Minuten später trafen Streifen der Marburger Polizei auf der Landstraße zwischen Schröck und Marburg auf drei Frauen und einen jungen Mann, der ein Messer in der Hand hielt. Der Aufforderung der Polizistinnen und Polizisten, das Messer fallen zu lassen und sich auf den Boden zu legen, kam er sofort nach. Nachdem ihm die Polizisten Handschellen angelegt hatten, ergoss der 19-Jährige eine Schimpf- und Beleidigungstirade über die Kolleginnen und Kollegen. Zudem wurde der stark alkoholisierte Marburger zunehmend aggressiv und verletzte sich durch Aufschlagen seines Kopfes auf den Asphalt selbst. Eine Rettungswagenbesatzung übernahm die Erstversorgung des Festgenommenen, eine weitergehende Untersuchung erfolgte in der Uni-Klinik. Letztlich wurde er einem Arzt in einer psychiatrischen Einrichtung vorgestellt, der eine zwangsweise Einweisung aussprach. Auch während der Aufnahme durch den Arzt beleidigte und bedrohte der 19-Jährige fortwährend die Polizistinnen und Polizisten sowie das Klinikpersonal. Er trat und schlug nach ihnen und versuchte sie anzuspucken. Bei den drei an der Landstraße angetroffenen Frauen handelte es sich um Familienangehörige des Festgenommenen. Offensichtlich befand sich der stark alkoholisiert 19-Jährige in einer persönlichen Ausnahmesituation. Die Ermittlungen zum Tatmotiv des 19-Jährigen sowie die Tatbeteiligungen der Frauen bzw. weiterer bisher nicht bekannter Personen sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Ein Bereitschaftsstaatsanwalt ordnete Blutentnahmen bei dem 19-Jährigen an. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln unter anderem wegen versuchter räuberischer Erpressung, versuchtem räuberischen Angriff auf Kraftfahrer sowie wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung. Der 19-Jährige war in der Vergangenheit bereits mehrfach Beschuldigter von Straftaten unter anderem wegen Rohheits- und Gewaltdelikten. Nach dem neuerlichen Vorfall wurde er am 16.11.2022 auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Marburg einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ den beantragten Sicherungshaftbefehl gegen den Marburger. Die Ermittler schließen derzeit nicht aus, dass neben dem 24-jährigen Polofahrer am Dienstagabend auf der Ortsdurchfahrt in Schröck noch weitere Verkehrsteilnehmer von der Gruppe genötigt oder bedroht wurden. Sie bitten diese und Zeugen, die den mutmaßlichen Angriff auf den Polofahrer dort gegen 20.35 Uhr beobachteten, sich unter Tel.: (06421) 4060 bei der Marburger Polizei zu melden. Guido Rehr/Martin Ahlich Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mittelhessen Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Raiffeisenstraße 1 35043 Marburg Telefon: 06421-406 120 E-Mail: pressestelle-marburg.ppmh@polizei.hessen.de