Heidelberg: Nach Schockanruf hohen Geldbetrag an Betrüger übergeben

Am Mittwochabend meldete sich ein Ehepaar aus dem Odenwald beim Polizeirevier Heidelberg-Mitte, da es am Nachmittag einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten erhalten hätte. Die Tochter des 64- und der 61-Jährigen hätte angeblich einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau getötet und zwei weitere schwer verletzt worden seien. Zur Bekräftigung der Geschichte war auch zunächst eine weibliche Stimme, die die Tochter mimte, zu hören gewesen. Das Ehepaar sollte nun zur Abwendung einer Untersuchungshaft in Absprache zwischen dem Anwalt der Tochter und der Staatsanwaltschaft eine Kaution in Höhe von 37.000 Euro hinterlegen. Alarmiert und geschockt und in der guten Absicht, ihrer Tochter helfen zu wollen, besorgten die Eheleute den geforderten Geldbetrag bei mehreren Banken und fuhren zum vereinbarten Geldübergabeort in Heidelberg. Während die Frau in einer Gaststätte wartete, machte sich der Mann zu Fuß auf den Weg zum Amtsgericht in der Kurfürsten-Anlage. Unterwegs wurde der Treffpunkt jedoch noch einmal per Telefonanruf gewechselt: Die Geldübergabe fand letztendlich zwischen 18.40 und 19.15 Uhr in der Brechtelstraße statt. Erst danach kamen Zweifel an den Geschehnissen auf und es wurde Anzeige erstattet. Eine umgehend durchgeführte Fahndung im Nahbereich führte leider nicht zur Ergreifung der Täterschaft. Der Abholer bei der Geldübergabe konnte wie folgt beschrieben werden: ca. 175 cm groß, ca. 25 Jahre alt, schwarze glatte Haare mit einer Welle, nackenlang, Mittelscheitel, altmodische Frisur, dunkle Augen, südeuropäisches bis arabisches Aussehen, grundsätzlich helle Haut mit etwas dunklerem Teint, kräftig, bekleidet mit schwarzem Mantel, dunkle Jeans und Turnschuhe, sprach Deutsch ohne Akzent. Zeugen, die zum genannten Zeitpunkt möglicherweise das Treffen der Geldübergabe in der Brechtelstraße mitbekommen haben oder in der Umgebung verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter der Tel.: 0621/174-4444 in Verbindung zu setzen. Auch wenn die Betrugsmasche des Schockanrufs schon vielfach bekannt gemacht wurde, zeigt dieser Fall, dass nicht oft genug davor gewarnt werden kann. Die Opfer merken leider, aufgrund der geschickten Gesprächsführung, des Druckaufbaus am Telefon sowie des schnellen Wechsels zwischen Personen und Orten erst später, wenn der Druck und die Aufregung abfallen, dass sie gerade hereingelegt wurden. Wir weisen daher nochmals auf die folgenden Tipps hin und bitten insbesondere auch jüngere Personen darum, ihre Eltern und Großeltern eindringlich zu warnen. Weitere Infos und Tipps gibt es hier: https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/telefonbetrug-durch-schockanrufe/ Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mannheim Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Anneliese Baas Telefon: 0621 174-1111 E-Mail: mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de