Alpen – Das Geschäft mit der Liebe Bankmittarbeiter bewahrten 60-Jährige vor noch größerem Schaden
Viele Menschen sind einsam und suchen im Internet nach einem Partner. Leider gibt es auch hier Betrüger, die die Sehnsucht nach Zweisamkeit hemmungslos ausnutzen.
So erging es auch einer 60-jährigen Frau aus Alpen. Sie lernte auf einer Dating-Plattform Anfang Dezember einen Mann kennen, der sich als englischer Geschäftsmann ausgab.
Schnell wechselte man von der Plattform zu Messanger-Dienst WhatsApp und tauschte sich rege aus.
Im Laufe der Zeit baute der Betrüger ein enges Vertrauensverhältnis zu der Alpenerin auf, so dass sie zunächst nicht stutzig wurde, als er sie um Geld bat.
Die oftmals vierstelligen Beträge überwies die Frau an ihr unbekannte Dritte. Als zuletzt eine Forderung von 10.000 Euro an einen Unbekannten überwiesen werden sollte, meldete sich die Bank bei der Alpenerin. Die Mitarbeiter vermuteten eine Betrügerei, womit sie leider richtig lagen.
Das Geld leiteten sie nicht weiter und rieten der Frau, zur Polizei zu gehen.
Nachdem sie anschließend selbst im Internet recherchierte, flog unter anderem auf, dass ihr vermeintlicher, englischer Geschäftsmann das Foto einfach gestohlen hatte. Die Portraitaufnahme gehörte zu einer anderen Person.
Am Montag ging die Frau dann zur Polizei in Rheinberg und erstattete Anzeige.
Die Polizei rät:
Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten - das so genannte Love- oder Romance-Scamming fängt harmlos an. Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Facebook nach Opfern und durchforsten dort die Mitgliederlisten. Eine kurze Online-Einladung zum Chat dient vielen als Erstkontakt. Um sich beim potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich Romance-Scammer ungewöhnliche Lebensgeschichten zu - und sie hinterlassen immer einen seriösen Eindruck.
Die sogenannten "Scamm-Männer" geben sich als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, als Tierärzte, Computerspezialisten und U.S. Soldaten aus.
Auf den Fotos des Scammer-Profils bekommen weibliche Opfer eine attraktive weiße Person präsentiert - die Bilder sind allerdings gestohlen. Und auch wenn der "Neue" vorgibt, in Amerika oder im europäischen Ausland zu leben, so sitzt er wahrscheinlich in Westafrika. Davon merken die Opfer allerdings nichts, denn diese Chat-Bekanntschaften sprechen perfekt Englisch oder benutzen kostspielige Übersetzungstools für ihre Mails.
Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten, ob bei der Wohnungs- oder der Partnersuche.
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